Lörrach Prävention ist eine wichtige Säule

Die Oberbadische
Große Bühne für ein kleines Konzert: Das Team der Frauenberatungsstelle singt mit Mitgliedern von „Frauen helfen Frauen“. Foto: Ursula König› Foto: Die Oberbadische

Jubiläum : 25 Jahre Frauenberatungsstelle

Von Ursula König

Lörrach. Einen sicheren Ort schaffen für Mädchen und Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben: Dieses Ziel leitete bereits die Anfänge der Frauenberatung in Lörrach. Am Freitag feierte die Frauenberatungsstelle (FBS) ihr 25-jähriges Bestehen. Beim Festakt im Alten Wasserwerk wurde deutlich: Das Team mit teils langjährigen Mitarbeiterinnen hat einiges auf den Weg gebracht und so manche Hürde erfolgreich gemeistert. Doch mit der Integration Geflüchteter stehen neue Herausforderungen an.

So sagte Mieke Nizet zu Beginn: „Mit Herzblut und einigen Kämpfen wurde viel bewältigt – von der Pionierzeit ausgehend bis zur professionellen Beratungsstelle.“ Das Team wolle sich nicht ausruhen und habe noch viel vor. Nizet hob außerdem die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis hervor.

Mit Margret Batholomé und Sonja Blattmann kamen zwei Gründerinnen zu Wort, die im Rückblick die „bewegte Geschichte“ der FBS schilderten. Als Verein gegründet, erfolgte die ehrenamtliche Arbeit zunächst in den Kellerräumen des Lörracher Kommunikationszentrums. „Schwere Themen und große Umbrüche“ sowie ein ständiger finanzieller Überlebenskampf hätten dazu geführt, dass sich aus Altem Neues entwickeln konnte.

Die Staatssekretärin Bärbel Mielich hob anhand des FBS -Projekts „Mut tut gut“ die Bedeutung der Präventionsarbeit hervor und erklärte: „Wir müssen deutlich mehr tun.“ Dies beziehe sich auch darauf, Netzwerke zu stärken und einen stärkeren Austausch mit der Polizei zu suchen. Eines der Ziele sei die Möglichkeit, nach einer Tat Spuren zu sichern, ohne dass direkt eine Anzeige erfolge.

Ein weiteres angestrebtes Ziel auf Bundesebene sei, die Finanzierung der Beratungsstellen auf verlässliche Füße zu stellen. Zumal das Thema Gewalt auch bei Flüchtlingen eine große Aufgabe werde. „Die Aufgaben der Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen werden sich verändern.“ Davon geht Mielich angesichts veränderter Gesellschaftsstrukturen aus.

Landrätin Marion Dammann würdigte das Engagement, „anderen Frauen zu helfen, ihre Stärke zu entdecken, auch in Situationen der Ausweglosigkeit.“ Mit 850 Beratungen in diesem Jahr liege die FBS bereits deutlich über dem Bedarf von 2016. Deshalb sei es wichtig, nicht an der falschen Stelle zu sparen. Aktuell finanziere der Kreis 23 Maßnahmen zur Prävention.

Oberbürgermeister Jörg Lutz zeigte sich beeindruckt von der „Power“ der Frauen, die sich in schweren Zeiten nicht entmutigen ließen. Häusliche Gewalt bleibe ein großes Thema und es sei wichtig, Flüchtlingen ein Bild von selbstbewussten, gleichberechtigten Frauen zu vermitteln.

Antje Lauber und Annette Perschke vom Frauenhaus hoben die enge Zusammenarbeit der beiden Institutionen hervor.

Bevor „The Sunshine Doreen Starlets“ die Bühne im Alten Wasserwerk eroberten, sang das Team der FBS gemeinsam mit Mitgliedern von „Frauen helfen Frauen“ das Lied: „Es gibt unseren Weg. Wir werden ihn gehen.“

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