Berufsorientierung im Technikunterricht hautnah gab es an der FES.
So war am vergangenen Mittwoch die Lörracher Sanitärfirma Haas und Mandau zu Gast und stellte den Neuntklässlern den Beruf des Anlagenmechanikers ganz praktisch vor. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungspartnern ist ein wichtiger Baustein der Berufsorientierung an der FES, heißt es in einer Presseerklärung.
Dominic Senn, angehender Gebäudetechnik-Ingenieur und Samuel Williamson, Ausbildungsbotschafter und selbst Anlagenmechaniker, waren nicht allein an die Schule gekommen. Carsten Schulz vom Verein Umwelt-Aktion Deutschland (DUA) war aus Düsseldorf angereist, um umweltgerechtes Handeln in den weiterführenden Schulen fördern.
Nach dem Besuch der Ausbildungsmesse „Cult“ vor einigen Tagen war der Besuch des langjährigen Bildungspartners im Technik-Unterricht ein weiterer Baustein der Berufsorientierung an Real- und Werkrealschule.
„Was wäre für euch wichtig, wenn ihr euch für einen Ausbildungsberuf entscheidet?“, fragte Schulz gleich zu Beginn in die Schülerrunde. „In einem guten Team zu arbeiten.“ „Eine Mischung aus handwerklichem Arbeiten, aber auch den Kopf einzusetzen.“ „Möglichst hier in der Nähe arbeiten.“ Die Neuntklässler hatten klare Vorstellungen. Der Verein DUA entwickelt unter anderem Konzepte für Unternehmen, um Schüler der 8. oder 9. Klasse auf verschiedene Berufsbilder neugierig zu machen.
Mit einem Heizungsquiz wurde die Schüler schnell ins Thema hineingenommen. Auch in den beiden vorherigen Klassengruppen gab es gute Ergebnisse, doch die R9a schnitt am besten ab. So motiviert ging es dann in die praktische Umsetzung. An vier Stationen durften die Schüler ausprobieren, wie man einen Solarkollektor selbst baut oder eine elektrische Wärmepumpe funktioniert. An der dritten Station wurde eine Regenwassernutzungsanlage gebaut, und an der vierten galt es, gleich ein ganzes Modellhaus mit Wasser und Wärme zu versorgen. Dabei wurden sie tatkräftig von Samuel Williamson und Dominic Senn unterstützt.
Initiiert wurde das Projekt von Schulleiter Jürgen Hakenjos, der in Referendar Aaron Zöbelin einen engagierten Mitstreiter fand. „Coronabedingt konnte das Projekt leider erst in diesem Schuljahr stattfinden, umso mehr freuen wir uns über die Kontakte, die einige Schüler jetzt mit der Firma knüpfen und zum Beispiel für ein Praktikum anfragen“, sagt er. Ein Praktikum empfiehlt Samuel Williamson jedem Schüler, um sich für den richtigen Ausbildungsberuf zu entscheiden. Er hat seine Lehre bei Haas und Mandau absolviert und ist inzwischen als Ausbildungsbotschafter unterwegs. „Dieses Thema ist aufgrund des Fachkräftemangels immer wichtiger geworden“, sagt Dominic Senn. Der Sohn der Geschäftsführerin Heike Senn steht kurz vor dem Abschluss seine Gebäudetechnik-Studiums.
Wie aktuell das Thema „klimafreundliches Heizen“ ist, wissen wir nicht erst seit den gestiegenen Kosten für Gas und Öl. Für Haas und Mandau ist das Thema jedoch schon seit zwei Jahrzehnten aktuell. „Jeder redet über Klimaschutz, wir setzen es um“, sagt Senn. „Und das macht den Beruf auch so spannend. Er ist krisenfest und wir müssen technologisch immer auf dem neusten Stand sein“, warb Ausbildungsbotschafter Samuel Williamson für seinen Beruf.
Für die Schüler war das eine spannende Doppelstunde, vielleicht entscheidet sich der eine oder die andere für eine Ausbildung oder zumindest ein Praktikum.
