Lörrach Priorität für Ausbau des Radwegnetzes

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Bessere und mehr Radwege wünscht sich die IG Velo. Foto: Meller

IG Velo: Wichtige Radwege im Landkreis sollen möglichst schnell umgesetzt werden

Lörrach (wg). Radfahrer müssen noch viele Jahre lang auf wichtige Radwege im Landkreis Lörrach warten. Die IG Velo will das nicht hinnehmen. Bei der Mitgliederversammlung forderte Wolfram Uhl Priorität für den Ausbau des Radwegnetzes. „Es geht nicht voran. Das jetzige Tempo ist angesichts des Klimawandels nicht mehr hinnehmbar.“

Wolfram Uhl führt gemeinsam mit Madlee Disch die IG Velo Landkreis Lörrach, einen Verein mit rund 1 500 Mitgliedern. Ihren Ärger hat vor allem das Regierungspräsidium Freiburg ausgelöst. Denn bis zum Bau neuer Radwege an Bundes- und Landesstraßen wird wohl noch sehr viel Zeit verstreichen. Es fehlten Ingenieure, rechtfertigt sich das Regierungspräsidium. Dann müssten vorhandene Planungskapazitäten zugunsten des Radverkehrs neu verteilt werden, setzt Wolfram Uhl dagegen.

Vom Landkreis Lörrach erwartet die IG Velo, dass er sein Radverkehrskonzept rascher als bisher in die Wirklichkeit umsetzt. Mit dem wichtigsten Vorhaben dem Radschnellweg Wiesental (RS 7), hat sich die IG Velo intensiv beschäftigt und für den Bau geworben. Die optimale Route zu finden, ist nicht leicht, auch weil das Großprojekt in manchen Gemeinden auf Skepsis stößt.

Lörrachs Velo-Offensive

Deshalb fordert die Interessengemeinschaft eine Baufreigabe für rasch realisierbare Teilabschnitte. „Sonst bestimmen die Bremser das Tempo“, befand Wolfram Uhl und verwies auf das Beispiel Landkreis Offenburg: Dort sei jüngst beim Radschnellweg 14 Filstal eine Baufreigabe für einen Abschnitt erfolgt.

Beim RS 7 im Wiesental hält die IG Velo den vorgezogenen Bau einer ersten Teilstrecke in Lörrach für richtig. Die Stadt macht sich dafür bereit – allerdings müsste das Land vorab auch schon Bauzuschüsse gewähren. Überhaupt: Lörrach, seine Velo-Offensive und seine Fahrradstraße sind für die Interessengemeinschaft ein Lichtblick. In anderen Kommunen haben es ihre Ortsgruppen deutlich schwerer, den Radlern Rückenwind zu verschaffen.

Fünf Ortsgruppen drängen auf bessere Infrastruktur: Lörrach, Weil am Rhein, Rheinfelden, Grenzach-Wyhlen und Mittleres Wiesental. Eine sechste wird im November in Kandern gegründet. „Die Ortsgruppen machen das Kerngeschäft der IG Velo“, betonte Madlee Disch. Sie bieten auch Extras wie Velöbörsen, Pendlerfrühstück oder Radtouren.

Vorstand und Ortsgruppen spannen auch zusammen, um starke Kampagnen zu starten wie in diesem Sommer „Abstand ist Anstand“: Wer Radfahrer überholt, muss mindestens 1,50 Meter Raum lassen, außerorts sogar zwei Meter – was sehr viele Autofahrer noch nicht wissen oder nicht kümmert. Das haben Testfahrten der IG Velo klar bestätigt – Vereinsmitglied Wilhelm Schnell hatte dafür die Messgeräte konstruiert.

Baden-Württemberg macht voran bei der Radverkehrsförderung. Beim Bund jedoch muss immer aufs Neue angeschoben werden, war man sich einig. Das macht aktiv ist hier der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC), der auch im Landkreis Lörrach viele Mitglieder zählt. Mit dem ADFC arbeitet die IG Velo gut und immer enger zusammen. Beide sind sich einig: Wo Radfahrer eine so angesehene und erfahrene Interessenvertretung haben wie hier in der badischen Grenzecke, muss der ADFC keine eigene Ortsgruppe gründen.

Wahlen

Madlee Disch und Wolfram Uhl leiten den Verein weiterhin zu zweit . Zu wählen war nur der Kassierer. Michael Pantze führt dieses Amt weiter. Sein Kassenbericht unterstrich, dass der Verein für seine Arbeit eine solide finanzielle Basis hat.

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