Lörrach Provisorischer Halt fürs Zentralklinikum

Regine Ounas-Kräusel
Von links: Josha Frey, Winfried Hermann, Gerd Wernthaler, Marion Dammann, Michael Felber und Peter Schalajda diskutieren über die Pläne für den Radschnellweg Wiesental – Basel, für den Ausbau der S-Bahn mit zwei Gleisen und den Halt am künftigen Zentralklinikum. Foto: Regine Ounas-Kräusel

Verkehr: Klinikum soll zur Eröffnung S-Bahn-Anbindung erhalten / Verkehrsminister Winfried Hermann stellt sich hinter das Projekt

Lörrach - Das Zentralklinikum muss bei der Eröffnung im Jahr 2025 an die S-Bahn angeschlossen sein. Landesverkehrsminister Winfried Hermann stellte sich bei einer Rundfahrt durch den Landkreis hinter dieses Ziel.

Heutzutage sei es gar nicht mehr möglich, ein solches Klinikum ohne Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr zu bauen, sagte er. Minister Hermann riet dazu, den Ausbau der Wiesental-S-Bahn, des Radschnellweges ins Wiesental und der B 317 in einem Gesamtpaket zu planen und einen Beirat mit allen Beteiligten einzurichten.

Bei einem Treffen zwischen Lörrach und Steinen an der S-Bahnstrecke war der S-Bahn-Halt am Klinikum Thema. Projektleiter Michael Felber (DB Netz) erinnerte daran, dass die Wiesentalbahn zwischen Riehen und Lörrach Hauptbahnhof, Lörrach-Brombach und Zentralklinikum, Schopfheim West und Schopfheim Bahnhof zweigleisig ausgebaut werden soll.

Dieser Ausbau wird frühestens 2030 fertig sein. Er schafft die Voraussetzungen für einen zusätzlichen Halt am Klinikum, einen 15-Minutentakt zwischen Basel und Lörrach und für weitere Verbesserungen. Um schon 2025 einen S-Bahnhalt am Klinikum zu erreichen, könne man zunächst nur einen Bahnsteig im Norden der eingleisigen Strecke bauen, erläuterte Felber.

Der Lörracher Oberbürgermeister Jörg Lutz konnte sich auch vorstellen, den Bau dieses Bahnsteigs vorzuziehen. Er lehnte es aber ab, gleichzeitig einen Haltepunkt in Lörrach stillzulegen, um den Takt der Züge einzuhalten. Alternativ könnten einzelne Haltepunkte in Lörrach in einem weniger dichten Takt angefahren werden, sagte Landrätin Marion Dammann. Das müsse man zusammen mit der Stadt klären. Sie erinnerte daran, dass dies ein Provisorium wäre bis zum zweispurigen Ausbau.

Michael Felber empfahl, die Genehmigung für den einen Bahnsteig getrennt vom Planfeststellungsverfahren, der Baugenehmigung für den gesamten Ausbau der Wiesentalbahn zu beantragen. Auch Minister Hermann fand es sinnvoll, am Zentralklinikum zunächst einen Haltepunkt mit nur einem Bahnsteig zu bauen. Schon allein, weil das Planfeststellungsverfahren wahrscheinlich erst in fünf bis sechs Jahren abgeschlossen ist.

Auch die Trasse des geplanten Radschnellweges ins Wiesental kam zur Sprache. Dieser Radweg für Pendler soll durch die Stadt Lörrach und über die Schopfheimer Straße in Brombach führen. Hinter Brombach soll er die Wiese und die B 317 queren, einen Anschluss ans Zentralklinikum bieten und dann entlang der S-Bahnlinie Richtung Steinen führen. Zwei Planungsvarianten für die Querung hält Marion Dammann für sinnvoll. Bei der einen würde der Radweg entlang der künftigen Querstraße, die unter der B 317 hindurch zum Kreisel am Zentralklinikum führen wird, verlaufen. Bei der anderen Variante würde der Radweg etwas weiter westlich die B 317 unterqueren.

Gerd Wernthaler von der IG Velo kritisierte, dass der Bau des Radschnellweges so lange dauere: „Wir haben viele Pendler im Wiesental.“ Auch OB Lutz drängte: Der Druck aus Lörrachs Ortsteilen sei groß.

Minister Hermann lobte, dass der Landkreis eigens für den Radschnellweg einen Planer einstellen wolle. Dammann und Lutz wollten Hermanns Idee, für den Ausbau von S-Bahn, Radweg und B 317 einen Beirat einzurichten, aufgreifen. Mit solchen Strukturen habe man schon bei der Planung des Zentralklinikums gute Erfahrungen gemacht, sagte Lutz.

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