Lörrach (mek). Der grenzüberschreitende Radweg entlang des rechten Wiesenufers wird von der Stadtverwaltung zwar als sinnvoll erachtet, aufgrund „fehlender Rahmenbedingungen“ soll das vor allem von der IG Velo forcierte Projekt (wir berichteten) jedoch derzeit nicht weiter verfolgt werden, so Stephan Maier, stellvertretender Fachbereichsleiter Straßen, Verkehr und Sicherheit in der Beschlussvorlage, die am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt, Technik, Bildung und Soziales (AUT) diskutiert wird. Gemeinderat entscheidet über Wiederaufnahme Diese sieht vor, dem Antrag von CDU und Freien Wählern, die Weiterplanung des Radweg nicht weiter zu verfolgen, stattzugegeben. Über eine Wiederaufnahme aufgrund neuer Voraussetzungen soll der Gemeinderat entscheiden. Die Idee zu einem Radweg rechts der Wiese entstand auf Grundlage des Richtplans Riehen aus dem Jahre 2000, der eine Netzverflechtung nach Lörrach für den Langsamverkehr vorsah. Auch sollte er als schnelle Verbindung zwischen den Städten Weil am Rhein und Lörrach dienen. Der Weg wurde im Zuge des Baus der Zollfreien Straße von der Schweizer Seite her schon teilweise angelegt und wird rege von Fußgängern genutzt. Nach ersten Gesprächen mit Riehen und Weil wurden 2008 zunächst die rechtlichen Voraussetzungen geklärt. Danach wurde ein Entwurf für den Wegeverlauf erstellt. Im Radverkehrskonzept des Landkreises Lörrach wurde auf diese Verbindung nochmals hingewiesen, da sie eine direkte grenzüberschreitende Verbindung ermögliche. Da auch durch das Agglomerationsprogramm eine Förderung möglich sei, wurde die Bearbeitung erneut als Aufgabe der Verwaltung aufgenommen. Hierzu wurden im Haushalt 2015 insgesamt 60 000 Euro bereitgestellt, um die Voruntersuchungen in Auftrag zu geben, um weitere Aussagen über die Machbarkeit zu treffen. Im Weiteren wurden die Anlieger zu einer Infoveranstaltung eingeladen, um deren Meinung einzuholen. Die anwesenden Anlieger sahen laut Maier „keinen Bedarf in einem weiteren Radweg“ und verwiesen auf den bereits bestehenden Weg am anderen Ufer. Anlieger sprechen sich gegen neuen Radweg aus Weiter hielten sie den Naturschutz für problematisch. Ein artenschutzrechtliches Gutachten konnte insgesamt 40 Vogelarten nachweisen, die das Gebiet nutzen. Alle sind besonders geschützt. Hinzu komme, dass die Stadt zur Verwirklichung des Projekts von einzelnen Anliegern Grundstücke kaufen müsste. Dazu sind laut Maier nicht alle bereit. Eine Kostenschätzung für Hangsicherung, Vermessung, den neuen Radweg sowie eine Brücke beläuft sich laut Maier auf einen Gesamtbetrag von 500 000 Euro. Der Kauf der Grundstücke von Anliegern sowie die Kosten für die Ausgleichsmaßnahmen seien dabei noch nicht berücksichtigt.