Famose Hörerlebnisse waren Rameaus Gavotte mit Variationen für Drehorgel solo sowie die „Variations on America“ von Charles Ives auf die Melodie der englischen Nationalhymne. Der Komponist Ives, das hörte man in dieser pfiffigen Drehorgelversion, will sich über die Melodie lustig machen.
Im zweiten Teil bewegten Herbert Deininger und Dieter Lämmlin gemeinsam die Finger – an zwei Truhenorgeln à vier, also vierhändig. Das sollte nicht zuletzt daran erinnern, dass es in vielen größeren Kirchen zwei oder drei Orgeln gibt und zum Musizieren auf Seitenemporen auch kleinere Instrumente eingesetzt werden. In Lörrach waren es Pfeifenorgeln, kompakt in Truhen verpackt, auf denen die beiden bekannten Organisten Händel, Mozart und sogar ein Originalwerk in opernhaftem italienischem Stil spielten.
Auch solo konnte man die beiden Kirchenmusiker hören. Deininger nahm sich das berühmte Concerto von Bach nach Vivaldi vor, eigentlich ein Solokonzert für zwei Violinen und Tutti, aber auf zwei Manualen lässt sich so etwas gut darstellen. Wenn die Stadtkirchenorgel auch keine Kathedralorgel ist, machte Lämmlin mit der orgelsinfonisch angelegten Suite Gothique von Leon Boellmann mit ihren ganz anderen Klangfarben viel Wirkung.