Lörrach RoboRave motiviert Jungwissenschaftler zu Höchstleistungen

Rolf Rombach
Mit Spannung verfolgten Marc Wiedemann und Elias Schmidt, ob ihr Roboter die Kerze findet und löscht. Foto: Rolf Rombach

Der Wettbewerb mit neun Mannschaften lockte auch zahlreiche Zuschauer in die Mehrzweckhalle Tumringen. Das SFZ Wiesental feiert Premiere als Kooperationspartner.

Wenn zwei Dutzend Kinder und Jugendliche über längere Zeit nur am Tuscheln sind und dieses nur von gelegentlichem Stöhnen oder Jubeln unterbrochen wird, mutmaßen erfahrene Eltern, dass da etwas im Busch ist. Doch weniger Un- als mehr Kreativ-Sinn war am Wochenende in der Tumringer Mehrzweckhalle an der Tagesordnung. In neun Teams waren knapp 20 Teilnehmer in verschiedenen Disziplinen aufgerufen, Roboter so zu programmieren, dass sie ihre Aufgabe ohne weiteres Eingreifen autark ausführen können. Es ging um den Sieg beim RoboRave Germany, der seit 2016 durch das Phaenovum in Lörrach ausgerichtet wird.

Neu im Boot ist das Schülerforschungszentrum Wiesental (SFZ). Der 2017 gegründete Freiburger Verein ist seit diesem Jahr mit seiner Maulburger Regionalstelle Kooperationspartner des Phaenovums für die Ausrichtung der Veranstaltung. „Unser Vereinsziel ist es, Kinder und Jugendliche für die MINT-Themen zu begeistern“, erläutert Standortleiter Mike Müller. MINT steht für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Wie das Phaenovum stehen auch im SFZ praktische Erfahrungen im Vordergrund, die Lust auf mehr machen sollen. Genau wie der Wettbewerb RoboRave.

Komplexes Zusammenspiel

Vergleichsweise einfach sei die Aufgabe, dass ein Fahrzeug einen Weg selbst erkennt und diesen abfährt. Die anspruchsvollste Aufgabe ist aber das „Feuerlöschen“. Die Sieger der Fire Fighting-Challenge, bei der die Roboter brennende Kerzen finden und löschen müssen, sind von der Robotik-AG des Oberrheingymnasiums Weil. Noch vor der Siegerehrung waren Marc Wiedemann und Elias Schmidt bereits kräftig am Planen, wie ihr Gerät noch besser werden kann. Denn nur mit zusammenbauen alleine kommen die Teilnehmer nicht weiter. Die richtige Programmierung für das Fahrverhalten, das Zusammenspiel der verschiedenen Sensoren (Ultraschall, Wärme, Farbe) muss dem Gefährt erst beigebracht werden, damit es autonom die Aufgabe erfüllt. „Zwei Mannschaften haben zurückgezogen“, erläutert der Hauptverantwortliche Lars Möllendorf und vermutet als Grund für die Abmeldung, dass die Gruppen nicht fertig wurden mit der Programmierung.

Ein ganzer Tag Feintuning

Nach dem lockeren Start der Veranstaltung am Samstag wurde es am Sonntag ernst. Die Gruppen hatten die Feinabstimmung auf die Wettkampfbahnen zu meistern. Da wurde auch mal geflucht und der Frust rausgelassen – gefolgt von lautem Jubel, als die Korrektur ihren gewünschten Erfolg brachte. „Den ganzen Tag waren die Teilnehmer mit ihrem Fokus auf den Herausforderungen“, lobte Möllendorf die Disziplin und den Ehrgeiz der zwischen zehn und 20 Jahre alten Teilnehmer. Begleitet wurden sie häufig von ihren Familien, aber auch Passanten wagten einen Blick in die Halle und waren überrascht, welche Fähigkeiten die jungen Menschen an den Tag legten.

Begeisterter OB

„Das macht Freude, so viel motivierten jungen Menschen zuzuschauen“, lobte OB Jörg Lutz die Veranstaltung. „Das ist fast wie in alten Zeiten“, erinnerte er sich an die Vor-Corona-Jahre mit rund 20 Teams aus mehreren Ländern. Mit dem Kids Lab Mulhouse und einer Schweizer Gruppe war das Dreiländereck komplett vertreten. Für das kommende Jahr hat sich bereits wieder eine chinesische Gruppe angekündigt, die wegen der kurzfristigen Terminplanung in diesem Jahr nicht kommen konnte.

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