Lörrach Rückkehr ins Klassenzimmer

Die Oberbadische
Einst Hebel-Gymnmasium, heute Domizil des Dreiländermuseums: Dort haben die Gäste ihr Abitur abgelegt. Foto: Ounas-Kräusel Foto: Die Oberbadische

Jubilare: 17 Abiturienten des Jahres 1957 trafen sich im Dreiländermuseum

17 Frauen und Männer, die vor 60 Jahren ihr Abitur am Hebelgymnasium abgelegt hatten, trafen sich gestern im Dreiländermuseum: für sie ein ganz besonderer Ort, denn sie kehrten quasi an ihre alte Schule zurück. Als im Jahr 1957 insgesamt 19 Hebelianer ihr Abitur machten, befand sich ihre Schule noch in dem Gebäude, in dem sich heute das Museum befindet.

Lörrach (ouk). Die Stadt Lörrach bereitete den Jubilaren im Hebelsaal einen kleinen Empfang. „Hier war früher das Lehrerzimmer“, erinnerte sich Rechtsanwalt Peter Jensch bei der Begrüßung. Er hatte das Klassentreffen gemeinsam mit Siegfried Waigand und Dieter Heppeler, dem Gründer eines Lörracher Analyselabors, organisiert.

Jensch schilderte die Schuljahre als bewegte Zeit. Von der Sexta – also der fünften Klasse – an habe man Latein und Französisch gehabt, später kam Griechisch hinzu. Vor allem die neun Jahre Französischunterricht bezeichnete Jensch als große Bildungschance, die die Besatzungsmacht eröffnet habe. So lernten die jungen Leute die großen französischen Klassiker wie Rousseau und Voltaire kennen. Sie entdeckten den Existenzialismus des Jean Paul Sartre. Insbesondere, so Jensch, lasen sie Sartres Werk „Betrachtungen zur Judenfrage“ und setzten sich dabei mit der schmerzhaften deutschen Vergangenheit auseinander. Auch vor diesem Hintergrund freute sich Jensch, dass das Museum heute die Geschichte des Dreiländerecks in zweisprachigen Ausstellungen beleuchtet.

Der ehrenamtliche Stellvertreter von Oberbürgermeister Jörg Lutz, Hubert Bernnat – lange Jahre Direktor des Hans-Thoma-Gymnasiums – begrüßte die Jubilare im Namen der Stadt. Mit Peter Kunze, dem früheren Direktor des „Hebel“, habe er immer gut kooperiert, betonte er. Bernnat riss die Geschichte des Hebelgymnasiums an: Vor mehr als 450 Jahren, kurz nach Einführung der Reformation in Baden, wurde es als Lateinschule gegründet. 1761 zog es in eine ehemalige Tabakfabrik um – ins heutige Museumsgebäude. Erst kurz nachdem die Jubilare ihr Abitur abgelegt hatten, zog das Hebel an seinen Standort in der Baumgartnerstraße um.

Peter Jensch erinnerte daran, dass seine Mitschüler vor 60 Jahren nicht nur aus Lörrach, Brombach und Haagen kamen, sondern auch aus Weil, Kandern und der gesamten Region. Zum Klassentreffen reisten 17 von ihnen aus ganz Deutschland an. Auch eine Führung durch die Reformationsausstellung stand auf dem Programm.

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