Lörrach S-Bahn: Dietz zählt auf Lörracher Unterstützung

Die Oberbadische

Oberzentrumsausschuss: Konsequenzen des Ausbaus erörtert

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach. Durch einen Ausbau der Regio S-Bahnlinie 6 ins Wiesental soll kein Nachteil für die Gartenbahn entstehen, die zwischen Weil am Rhein und Steinen verkehrt. Dies forderte der Weiler Oberbürgermeister Wolfgang Dietz am Mittwochabend bei der Sitzung des gemeinsamen Oberzentrumsausschusses, die im Rathaus Lörrach stattfand.

Das sah auch Lörrachs OB Jörg Lutz so. Bei der Erarbeitung eines neuen Betriebskonzeptes müsse man beide Strecken gesamthaft betrachten, sagte er. Die Stadt Weil müsse ihre S-Bahn-Anbindung behalten.

Die S-Bahnlinie 6 verkehrt zwischen Basel SBB und Zell an Werktagen im Halbstundentakt, nur abends fahren die Züge bis Schopfheim und Zell seltener. Die S 5 fährt montags bis freitags ebenfalls alle 30 Minuten von Weil am Rhein bis Steinen. Zwischen Lörrach-Stetten und Steinen fahren beide Bahnen auf den gleichen Gleisen. Um die Wiesentalstrecke auszubauen, lässt der Zweckverband Regio-S-Bahn im Jahr 2018 ein Betriebskonzept ausarbeiten. Bekanntlich sollen an der S 6 drei neue Haltepunkte entstehen: in Lörrach-Entenbad möglichst bis zur Eröffnung des Zentralklinikums im Jahr 2025, außerdem Zollweg an der Grenze Lörrach Riehen und in Maulburg-West.

In einer Fahrplanstudie lässt der Zweckverband außerdem eine Taktverdichtung für die S 6 untersuchen. Es geht um einen Viertelstundentakt oder um einen sogenannten „Hinketakt“, bei dem die Züge abwechselnd im Abstand von zehn oder 20 Minuten verkehren, als Alternative. Als Endhaltepunkte werden Steinen, Schopfheim und Zell untersucht. Konkreter im Gespräch ist bisher ein Viertelstundentakt zwischen Lörrach Hauptbahnhof und Basel Badischer Bahnhof.

Im Januar erklärte das Verkehrsministerium des Landes bei einem Spitzentreffen zur trinationalen S-Bahn Basel sich grundsätzlich bereit, werktags zu Stoßzeiten zusätzliche Züge für die S 6 zu finanzieren. Um den notwendigen Ausbau der Strecke zu finanzieren, würde die Schweiz im Zuge ihres Bahnausbaus 2030/35 Zuschüsse zahlen. Auf deutscher Seite müssen Land und Bund sich noch einigen, wer welchen Anteil der Finanzierung übernehmen würde.

Vor diesem Hintergrunde äußerte Dietz seine Bitte. Auch wenn die S-Bahnlinie 6 ausgebaut werde, müsse der 30-Minutentakt an der S 5 erhalten bleiben, sagte er. Das erwarte er als Minimum. Bei der Standortsuche für das neue Zentralklinikum habe die Stadt Weil immer eine Ansiedlung in Lörrach unterstützt. Im Gegenzug erwarte er nun, dass die Stadt Lörrach auch Weil in Sachen S-Bahn unterstütze. Es dürfe keine Verschlechterung bei der S 5 geben bei gleichzeitigem Ausbau der S6, nannte Lutz ebenfalls als Ziel.

Im Januar habe das Verkehrsministerium des Landes signalisiert, dass bis 2030 der dichtere Takt eingerichtet werden könne. Langfristig wünschenswert sei aber ein Viertelstundentakt Basel SBB bis Schopfheim und damit auch bis zum Zentralklinikum. Lutz forderte das Land auf, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ernst zu nehmen. Zwischen Basel SBB und Lörrach Hauptbahnhof nutzten täglich mehr als 20 000 Menschen die S 6. Das rechtfertige nach den Vorgaben des Landes den Einsatz von vier Zügen pro Stunde. Nicht verstehen könne er, dass das Land auf dieser Strecke mit nur 14 000 Fahrgästen pro Tag rechne.

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