Lörrach Sabine gibt sturmfrei

Kristoff Meller, Nils Straßel, Bernhard Konrad

Viele Lörracher Schüler blieben am Montag zuhause / Belchenstraße zeitweise gesperrt.

Lörrach - Mit einem blauen Auge davon gekommen ist die Stadt beim Sturmtief „Sabine“ am Montag. Bis auf kleinere Einsätze und eine Sperrung hatte die Feuerwehr wenig zu tun. Indes nutzte ein Teil der Schülerschaft die durch das Kultusministerium freigestellte Schulpflicht aus und blieb zuhause.

„Wir werden heute, Montag, den Unterricht nach Plan durchführen können. Ich bitte darum, dass die Schüler aufgrund der starken Windböen nicht mit dem Fahrrad in die Schule kommen“, informierte Frank Braun, Direktor des Hans-Thoma-Gymnasiums, auf der Schulhomepage. Zahlreiche Kinder und Jugendliche kamen der Bitte nach: Vor der Schule, wo sonst kaum ein Velo-Stellplatz zu finden ist, standen lediglich ein paar Dutzend Räder. Auch im Schulgebäude selbst herrschte deutlich weniger Betrieb.

Je nach Klassenstärke Alternativprogramm

Im benachbarten Hebel-Gymnasium blieben vergleichsweise mehr ältere Schüler zuhause, sagte Schulleiterin Stefanie Müller auf Anfrage. Das „Hebel“ hat ein großes Einzugsgebiet, etliche Kinder wohnen im weiteren Umland der Lerchenstadt, manche haben täglich lange Schulwege zurückzulegen. Unterricht finde statt, doch würden je nach Klassenstärke gegebenenfalls Alternativprogramme angeboten, erklärte Müller.

120 von 310 Grundschülern fehlen

Auch bei der Hellbergschule sowie der Theodor-Heuss-Realschule kam es laut den Schulsekretariaten zu hohen Abwesenheitszahlen. An der Schlossbergschule Haagen fehlten 60 der 165 Grundschüler. „Außer, dass eine Busfahrt zum Schwimmen abgesagt wurde, lief der Unterricht relativ normal“, erklärte Schulleiterin Silvia Burger am Telefon.

An der Fridolinschule in Stetten fehlten mit 120 von 310 Kindern ebenfalls mehr als ein Drittel aller Schüler, teilte das Sekretariat mit. An keiner der Schulen kam es aber nach einer ersten Sichtung zu Sturmschäden.

Zweithöchste Warnstufe für Lörrach

Die Stadtverwaltung hatte bereits am Sonntagabend die Bevölkerung „ausdrücklich auf die Gefahren des Orkantiefs“ hingewiesen. Lörrach sei mit der zweithöchsten Warnstufe versehen, weshalb sich Oberbürgermeister Jörg Lutz dazu entschieden hatte, den „Warnhinweisen des Kultusministeriums zu folgen“ und den Schulbesuch wie auch den Besuch der Kindertageseinrichtungen freizustellen.

Am Montag teilte er um 6.50 Uhr mit: „Die Feuerwehr hat Teile der städtischen Gebäude abgefahren und konnte bisher keine Schäden feststellen.“ Die Schulen und Kindergärten blieben deswegen geöffnet.

Trampolin vor dem Wegfliegen gesichert

Die Freiwillige Feuerwehr musste am Montagmorgen nur vereinzelt ausrücken: „Wir hatten bis jetzt sechs Einsätze“, erklärte Stadtkommandant Manuel Müller am Vormittag. In Hauingen musste ein großes Trampolin vor dem Wegfliegen gesichert werden, die Landstraße zwischen Haagen und Wittlingen war wegen umgestürzter Bäume gesperrt, und auch zwischen Stetten und Salzert drohte ein Baum auf die Straße zu fallen.

Zu größeren Beeinträchtigungen kam es auf der Belchenstraße: An der Ecke Eulerstraße fielen mehrere Ziegel von einem Wohnhaus auf die Fahrbahn, weshalb diese bis zum Wallbrunneck gesperrt wurde. Der Abschnitt der Belchenstraße sollte laut Müller bis voraussichtlich Mittwoch gesperrt bleiben, da es aktuell zu gefährlich für die Handwerker sei, für die Reparatur auf das Dach zu steigen. Am späten Nachmittag wurde die Fahrbahn jedoch wieder freigegeben.

Rückstaus auf Umleitung

Für die Umleitung wurde zuvor die Einbahnstraßenregelung in der Bergstraße aufgehoben. Dort kam es jedoch bereits am frühen Nachmittag zu längeren Rückstaus vom Engelplatz bis in die Eulerstraße.

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