Lörrach SAK professionalisiert sein Gastro-Angebot

Bernhard Konrad
Jürgen Rausch (r.) mit Küchenchef Tobias Kohler in den renovierten Gastro-Räumen des Alten Wasserwerks Foto: Bernhard Konrad

Jugendarbeit: Räume renoviert / Speisekarte erweitert / In Digitalisierung investiert

Der SAK  stellt seinen Gastro-Betrieb neu auf: Die Räume wurden renoviert, die Organisation der Küche professionalisiert und das Angebot erweitert. Darüber hinaus wurde der benachbarte Veranstaltungsraum komplett überarbeitet und in Digitalisierung investiert.

Von Bernhard Konrad

Lörrach. In diesen Tagen freuen sich die Kinder des Ferienprogramms im Alten Wasserwerk über das Essen aus der SAK-Küche.  Ab Anfang Oktober werden die Speisen wieder allen Interessenten angeboten.

Die Ausgangslage

Seit Ende März 2020 lagen die gastronomischen Offerten des SAK coronabedingt weitgehend auf Eis: eine gute Gelegenheit, um das Interieur „aufzuhübschen“, sagt SAK-Geschäftsführer Jürgen Rausch. Indes: Aus der Idee wurde schließlich ein Zwei-Jahres-Projekt. Eine Privatspende aus dem Jahr 2019 in Höhe von rund 50 000 Euro finanzierte die neue Möblierung und den frischen Anstrich der Räume, die nun heller, moderner und wertiger wirken.

Das Konzept

Künftig führt Profikoch Tobias Kohler am Herd Regie. Er wird dort auch Qualifizierungsarbeit für Menschen leisten, für die ein Beruf in der Gastro-Küche potenziell in Frage kommt. Auch eine professionelle Service-Kraft, die ebenfalls Mitarbeiter anleitet, wurde angestellt.

Während bislang ausschließlich ein Tagesmenü angeboten wurde, steht den Gästen nun eine kleine Bistrokarte für den Mittagstisch zur Verfügung: „Leichte Kost für die Mittagspause“,  sagt Rausch, der gleichzeitig betont, dass der SAK mit seinem integrativen Konzept der lokalen Gastro-Szene keine Konkurrenz machen möchte.

Am Nachmittag wird bis 17 Uhr Kaffee aus einem hochwertigen Kaffeevollautomaten und eine kleine Auswahl an Kuchen angeboten. Das Prinzip: „Selbstbedienung und Ehrlichkeit“, sagt Rausch. Abends bleibt die Gastronomie zunächst bis auf gebuchte Veranstaltungen geschlossen.

Die Finanzierung

Der Betrieb soll sich selbst finanzieren, ohne Hilfe von Subventionen: „Das Ziel ist nicht Gewinnmaximierung, sondern die schwarze Null.“ Deshalb wird es auch künftig keinen Konsumzwang geben: „Wir wollen ein Ort der Kommunikation und Begegnung für die Lörracher Stadtgesellschaft sein“, sagt Rausch.

In der betriebswirtschaftlichen Rechnung ist der Wareneinsatz eine wichtige Größe. Klar sei, dass nur qualitativ einwandfreie Ware, überwiegend aus der Region, auf den Teller kommt: „Aber es muss nicht immer die vollkommen makellose erste Sortierung sein“, erklärt Rausch.

Der SAK wird deshalb in Gespräche mit Produzenten und Lebensmittel-Märkte eintreten – auch, um der Lebensmittelverschwendung etwas entgegenzustellen.

Den Auftakt für das neue gastronomische Angebot macht vom 26. September bis 3. Oktober eine „Oktoberfestwoche“ samt Politiker- Stammtisch und Weißwurstessen. Ab 4. Oktober gilt die neue Tageskarte.

Überarbeitet wurde zwischenzeitlich auch der Veranstaltungsraum im Alten Wasserwerk. Dieser soll künftig über die bisherigen Angebote für Jugendliche hinaus multifunktional genutzt und vermietet werden. Die Erlöse fließen in die Jugendarbeit des SAK. Finanziert wurde die Renovierung mit Eigenmitteln und dem Engagement der Mitarbeiter.

Die Digitalisierung

Während die Digitalisierung des Konferenzraums abgeschlossen ist, steht sie im Veranstaltungsraum nun ebenso an wie die Erneuerung des Sound-Systems. Ein Teil der Digitalisierungsmaßnahmen wird privat von SAK-Mitarbeitern – allen voran Rausch selbst – vorfinanziert.

Prinzipien der Jugendarbeit

Bei allem Verständnis für die schwierige finanzielle Situation der Stadt warnte der Geschäftsführer davor, Jugendarbeit in Lörrach künftig nur mehr entlang fiskalischer Kennzahlen zu denken.

Rausch: „Es sind die Sozialeinrichtungen, die mit Expertise den erforderlichen Bedarf identifizieren. Und darauf dürfen wir nicht ausschließlich nach Kassenlage reagieren.  Denn: Wenn wir am Ende die Jugendlichen nicht mehr erreichen, stellen wir uns als Gesellschaft in Frage und den Jugendlichen geht ein Stück Zukunftsperspektive verloren.“

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