Lörrach Schmausen und diskutieren wie zu Luthers Zeiten

Die Oberbadische
Sie freuen sich auf das Luther-Menü (v.l.): Pfarrer Martin Abraham, Günter Rosskopf und Christoph Zachaeus-Hufeisen. Foto: Susann Jekle Foto: Die Oberbadische

Reformation: Der evangelische Kirchenbezirk stellt sein Luther-Menü vor

Von Susann Jekle

Lörrach. Was hat Luther wohl gegessen? Diese Frage stellten sich Pfarrer Martin Abraham und Günter Rosskopf, ehemaliger Betreiber und Chefkoch des Restaurants Kranz, als sie anlässlich des 500. Reformationstags ein Menü für einen geselligen Abend zusammenstellten. Am Freitag, 10. November, um 19 Uhr findet die Veranstaltung „Luther-Menü mit Tischreden“ in der Alten Feuerwache statt.

Gemeinschaft

„Es ist gut, Gelegenheiten zu nutzen, bei denen man miteinander am Tisch sitzt“, meint Pfarrer Abraham.

Zwischen den einzelnen Gängen sollen Texte von Luther vorgelesen werden. Martin Luther schrieb zwar viel Theologisches, doch auch vieles, was für den Alltag gültig sei. Auch über die Bedeutung des Essens dachte Luther in seinen Schriften nach. „Luther war ein Mensch, dem die Gaumenfreuden zusprachen“, sagt Christoph Zacheus-Hufeisen, der im Fundraising (Spendenbeschaffung) und in der Öffentlichkeitsarbeit der evangelischen Landeskirche tätig ist. „Der Abend soll keinen Vortragscharakter, sondern den Genuss und Austausch in den Mittelpunkt stellen.“

Mittelalterliches Menü

Bereits vor drei Jahren hat Günter Rosskopf ein Menü zum Thema „Verbotene Früchte“ gestaltet; dabei ging es um die christliche, islamische und jüdische Religion. Das Menü, das Rosskopf anlässlich des Reformationsjubiläums für den Abend des 10. Novembers kreiert hat, verbindet das Mittelalter und die Gegenwart: Zunächst gibt es Brot mit Schmalz oder Bibliskäse und Endiviensalat, dann gebackenen Kürbis mit Ingwer, was schon im Mittelalter eine Spezialität war.

Auch Blutwurst kommt auf den Tisch, serviert mit Apfel, Zwiebeln und Sauerkraut. Eingekochtes Kalbfleisch und Spätzle mit Karotten und Erbsen runden den herzhaften Teil des Menüs ab. Als Dessert serviert Rosskopf den Gästen Waffeln mit Birnenkompott, Apfelschnee und Pfirsich. „Es tut auch dem Geist gut, wenn man wohlgenährt ist“, ist sich Rosskopf sicher. Trotz seines Ruhestands lässt er es sich nicht nehmen, regelmäßig für die Suppenküche zu kochen.

Zum Diskutieren anregen

Die ausgewählten Tischreden Luthers – zwischen Lustigem und Nachdenklichem – sollen die Gäste zum Diskutieren anregen. Anders als beim Abendmahl, das laut Pfarrer Abraham oft sehr streng gefeiert werde, soll beim Luther-Menü in der Alten Feuerwache eine entspannte Atmosphäre herrschen, bei der das gemeinsame Essen und die Tischreden im Fokus stehen.

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