Lörrach Schneller ans Ziel

Guido Neidinger
 Foto: Kristoff Meller     

Radschnellverbindung Schopfheim – Lörrach hat großes Potenzial und wird begrüßt. Bis zu 7800 Nutzer täglich.

Lörrach - Radfahrer sollen künftig schnell durchs Wiesental radeln können. Eine Machbarkeitsstudie des Landkreises hat ergeben, dass eine Radschnellverbindung vom Wiesental nach Lörrach großes Potenzial besitzt. Deshalb soll diese Verbindung vorrangig gebaut werden.

„Da liegt viel Potenzial“, betonten Oberbürgermeister Jörg Lutz und Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic gestern unisono im Pressegespräch. Diese Einschätzung deckt sich mit dem Ergebnis eines Gutachtens. Bis zu 7800 Radfahrer könnten einen solchen Radschnellweg zwischen Steinen und Lörrach täglich nutzen. Zwischen Steinen und Schopfheim wären es weniger Nutzer.

Der angedachte Streckenverlauf auf Lörracher Gemarkung entspricht der bereits existierenden Pendlerroute-Ost, die östlich der Bahnlinie verläuft: von Steinen südlich der Eisenbahngleise – Schopfheimer Straße – Lörracher Straße – Hartmattenstraße – Bergstraße – Kreuzstraße – Pestalozzistraße – Riehen-straße. Nicht möglich wäre aufgrund der zu geringen Flächenverfügbarkeit eine Führung entlang der Wiese, der sogenannten Pendlerroute West.

Wer übernimmt die Finanzierung?

Die nächste Hürde sind die Kosten. Denn noch ist nicht geklärt, wer die Finanzierung übernimmt. Neuhöfer-Avdic und Lutz gehen davon aus, dass das Land als Baulastträger dafür gewonnen werden sollte. Das Land müsse zumindest das Gros der Kosten übernehmen, wenn das Projekt eine Chance haben solle. Eine Grobschätzung geht laut Lutz davon aus, dass allein auf Lörracher Gemarkung Kosten in Höhe von 6,5 Millionen Euro anfallen. „Dieser Betrag ist in der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt nicht aufgeführt“, machte Lutz deutlich. Mit anderen Worten: Angesichts der vielen Aufgaben kann ein solcher Schnellweg von der Stadt nicht noch zusätzlich finanziert werden.

Das Projekt selbst hält er indes für sehr reizvoll: „Ich rufe Hurra zu allem, was unser Verkehrssystem entlastet.“ Zudem handele es sich hier um einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz, zumal die Topografie dem Radfahren im Wiesental entgegenkomme, da keinerlei Steigungen zu überwinden seien.

„Das gute Zusammenspiel von Auto-, Bus-, Bahn-, Fahrrad- und Fußverkehr kann nur im Rahmen einer integrierten Stadt- und Regionalentwicklung gelingen“, erläuterte Neuhöfer-Avdic und ergänzte: „Von daher sind wir für die Studie des Landratsamtes dankbar, die wir nun in unser Stadt- und Verkehrsentwicklungskonzept integrieren. Im Hinblick auf die große regionale Bedeutung der Radschnellwegverbindungen sollten die Maßnahmenempfehlungen der Studie aber auch in den Regionalplan des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee aufgenommen werden“, fordert die Bürgermeisterin.

Bei der konkreten Ausarbeitung der Details, wie zum Beispiel beim Thema Radverkehr durch den Ortsteil Brombach sowie der Festlegung der Fahrradstraßen, wird die Stadt gemeinsam mit Bürgern und dem Gemeinderat an einer tragfähigen Lösung arbeiten und den Landkreis bei der Kostenübernahme durch das Land unterstützen.

Bereits im März hat die Gemeinderatsfraktion der Grünen die Stadtverwaltung schriftlich aufgefordert, sich zu einer solchen Radschnellverbindung zu bekennen. Stadtrat Gerd Wernthaler wies darauf hin, dass eine Radschnellverbindung durch den Neubau des Zentralklinikums zwischen Brombach und Hauingen zusätzlich an Attraktivität gewinne.

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