Lörrach Schöne Kunst übers Schön-Sein

Veronika Zettler
Die Künstlerinnen Ingeborg Uebel, Birgit Bronst, Cerstin Thiemann, Gabriele Dallmann, Petra Pompé und Regina Mattmüller-Maier (von links). Foto: Veronika Zettler

Ausstellung in der Frauenberatungsstelle

Lörrach - Die Lörracher Frauenberatungsstelle hat zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen eine neue Ausstellung eröffnet. Neun Künstlerinnen aus der Region interpretieren das diesjährige Ausstellungsthema „Schön-Sein“ in vielschichtigen Werken.

„Seit 2008 ist die Ausstellung fester Bestandteil unseres Veranstaltungsprogramms“, sagte Linda Leitner vom Vorstandsteam bei der gut besuchten Vernissage am Freitag. Alljährlich erhielten dadurch die Beratungsräume „ein neues Gesicht“, freute sich Mitarbeiterin Mieke Nizet, die zusammen mit ihrer langjährigen früheren Kollegin Marianne Staiger-Dold die Ausstellung organisierte.

Zu sehen sind Arbeiten von Bettina Bohn, Jeanne Bosansky, Birgit Bronst, Gabriele Dallmann, Regina Mattmüller-Maier, Petra Pompé, Veronika Tacuri-Stark, Cerstin Thiemann und Ingeborg Uebel. „Überraschend ist für uns wieder die Vielfalt, mit der die Künstlerinnen das Thema aufbereitet haben“, so Marianne Staiger-Dold. Das Gros der Werke wurde eigens für die Ausstellung geschaffen.

Aber was ist das eigentlich, Schönsein?

Aber was ist das eigentlich, Schönsein? Diese Frage stellte Mieke Nizet an den Anfang ihrer Eröffnungsrede, um gleich hinterherzuschicken: Schön müsse nicht zwingend das sein, was Mode und Industrie als solches definieren, um damit viel Geld zu verdienen. Augenzwinkernd zitierte sie den Ausspruch der freigeistig-rebellischen Schwedenkönigin Christina (1626-1689): „Die Natur macht Frauen verschieden – die Mode macht sie gleich“. Abseits aller Klischees eröffne das Thema unbegrenzte Möglichkeiten, zumal Schönheit auch in Natur, Kunst, Wort, Musik und, mit Goethes Worten, „einer Seele voller schöner Berührungen“ liege.

Schönheit liegt zweifellos auch im Gesicht der alten Frau, die Bettina Bohn mit gütigem Blick und versonnenem Schmunzeln gemalt hat. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, scheint hingegen die Zyklopin im Gemälde von Petra Pompé zu signalisieren. Wie andere gezeigte Arbeiten eröffnet auch dieses viele Deutungsmöglichkeiten: Mag das eine Auge der Frauenfigur begehrliche Blicke auf ihren selbstbewusst präsentierten Körper widerspiegeln und erwidern, beobachtet das zweite das Geschehen aus einer dem Körper entrückten, kritischen Distanz heraus.

Schön und schön gemacht ist das rauschende Brautkleid, dessen tiefer Rückenausschnitt die Peitschennarben seiner Trägerin preisgibt. Das Werk von Gabriele Dallmann ist ebenso sehenswert wie die ausdrucksstarken kleinformatigen Frauenporträts von Cerstin Thiemann oder die humorvoll-farbenfrohen Frauenskulpturen von Ingeborg Uebel mit Titeln wie „Ausgehbereit“ oder „Mittagsschlaf auf dem Sofa“.

Schön bei der Vernissage war nicht zuletzt die Musik, die das Duo „BeLa“ mit Gabriele Haarmann (Geige) und Lars Karweck (Gitarre) beisteuerte.

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