Lörrach Schritte gegen moderne Sklaverei

pd
Der Demonstrationszug führte durch die Lörracher Innenstadt. Foto: zVg

Mehr als 80 Teilnehmer haben am Samstag beim „Walk For Freedom“, einem „Lauf für Freiheit“, in Lörrach ein Zeichen gegen Menschenhandel gesetzt.

Sie sind schwarz gekleidet und schweigen. Die mehr als 80 Teilnehmer des „Walk For Freedom“ laufen in einer langen Reihe durch die Lörracher Innenstadt. Organisator des Schweigemarschs gegen Menschenhandel am Samstag war die Offene Tür Kirche. Unterstützt wird mit diesem „Lauf für Freiheit“ der weltweite Aufruf der Organisation A21.

„Wir sind symbolisch für die Freiheit anderer gelaufen. Schweigend, denn die Betroffenen haben keine Stimme. Aber wir glauben daran, dass moderne Sklaverei abgeschafft werden kann“, betont Melina Lörracher aus der Offenen Tür Kirche Lörrach im Nachgang in einer Mitteilung. Auf ein Problem aufmerksam zu machen, sei der erste Schritt zur Prävention.

Interessiert stehengeblieben

Während des Schweigemarschs verteilen Helfer Flyer an Passanten, beantworten Fragen. „Viele sind interessiert stehen geblieben“, sagt Lörracher. So ergeben sich Gespräche. Schnell wird laut Mitteilung klar: Den meisten ist nicht bewusst, dass Menschenhandel auch die eigene Region und durch Konsumgüter den eigenen Alltag betrifft – und dass sie etwas dagegen tun können. Bereits zunehmend bewusster Konsum und kritische Rückfragen bei Herstellern sind laut den Organisatoren ein echter Anfang. „Oder über das Thema zu reden und ein Bewusstsein in der Öffentlichkeit dafür zu schaffen“, sagt Lörracher.

Mit schwarzer Kleidung unterwegs Foto: zVg

Denn laut aktuellen UN-Schätzungen leben mittlerweile rund 40 Millionen Menschen in modernen Formen von Sklaverei – ein Viertel davon sind Kinder. Aber nur ein Prozent der Opfer wird jemals gerettet, heißt es weiter.

In vielen Städten wird demonstriert

Nicht nur in Lörrach, sondern in vielen deutschen Städten und in 50 Ländern weltweit haben am 19. Oktober – zeitnah zum EU-Tag gegen Menschenhandel – hunderte lokale Schweigemärsche stattgefunden. Dieser „Marsch für die Freiheit“ wurde ursprünglich 2014 von der internationalen Organisation A21 ins Leben gerufen. Er wird seitdem von den vielen lokalen Veranstaltern immer am Samstag vor oder nach dem EU-Tag gegen Menschenhandel (18. Oktober) begangen, um für dieses brisante Thema zu sensibilisieren.

Auch am Lörracher Rathaus ging es entlang. Foto: zVg

Bundesweit engagieren sich dafür viele Vereine, Gruppen und Kirchengemeinden und setzen sich gegen diese „weltweite Ungerechtigkeit“ ein. In Deutschland wird die Aktion zudem vom Bündnis „Gemeinsam gegen Menschenhandel“ unterstützt.

  • Bewertung
    13

Beilagen

Umfrage

Perspektive Arbeitsmarkt für Geflüchtete

Die FDP hat den Vorstoß gemacht, mehr Arbeitsmigranten nach Deutschland zu holen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading