Lörrach Schulform unter Bewährungsdruck

Die Oberbadische
Rainer Eisenkolb (v. l.), David Weber, Hubert Bernhard, Philipp Schließer, Christiane Cyperrek, Rainer Stickelberger und Pit Oehler Foto: zVg Foto: Die Oberbadische

Bildung: SPD besucht Gemeinschaftsschule / Inklusion eine „Zerreißaufgabe“

Lörrach. Wo steht die Albert-Schweizer-Gemeinschaftsschule (GMS) aktuell, und wie kann sie sich weiter profilieren? Darüber informierten sich kürzlich der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Stickelberger, Kreisvorsitzender Philipp Schließer sowie die Stadträte Hubert Bernnat, Christiane Cyperrek und Pit Oehler. Rektor David Weber und Konrektor Rainer Eisenkolb empfingen die Besucher.

Die GMS befindet sich, so Weber, nach wie vor in der Entwicklung. Das Prinzip basiere auf hoch individualisierten Lernprozessen. Um den damit einhergehenden Anforderungen gerecht zu werden, brauche sie auch in Lörrach eine noch bessere personelle, materielle wie räumliche Ausstattung. Den Wunsch nach großzügigeren Räumen, um die Individualisierung noch besser umsetzen zu können, nahmen die Stadträte mit.

Entscheidender für den Erfolg seien jedoch die personellen Ressourcen. Insbesondere die Inklusion sei eine „Zerreißaufgabe“, so Weber. Von einem durchgängigen „Zwei-Lehrer-Prinzip“ könne aufgrund des Lehrermangels keine Rede sein.

Um den Anspruch an eine GMS noch besser gerecht zu werden, bedarf es laut Weber auch einer „noch bunteren Durchmischung“. Der Anteil an Schülern mit gymnasialer Empfehlung müsse ausgeweitet werden, und entsprechend brauche es mehr Lehrer mit gymnasialer Lehrbefähigung.

Eine eigene gymnasiale Oberstufe hält Weber nicht für notwendig, hier gebe es vielfältige Kooperationsmöglichkeiten mit den benachbarten beruflichen Schulen, die mit ihrem ausdifferenzierten Angebot an beruflichen Gymnasien eine ideale Ergänzung im Sinne eines „G9“ darstellten. Es bestünden bereits enge Kontakte zu den Schulleitungen, die im kommenden Schuljahr intensiviert würden.

Wichtig für die GMS sei aber auch die Grundschule, die derzeit nur knapp zweizügig sei. „Das liegt auch an der Unsicherheit über den Standort. Wir brauchen endlich eine definitive Standortgarantie“, macht Eisenkolb deutlich.

Trotzdem müsse die GMS jedoch von Beginn an sehr gute Arbeit leisten: „Wir stehen unter einer gewissen Beobachtung und natürlich unter Bewährungsdruck. Für unsere Entwicklung und die Arbeit mit Schülern und Eltern ist das aber sicher von Vorteil“, betonte Weber. Die GMS startet im kommenden Schuljahr direkt mit drei Klassen. „Die dauerhaft gesicherte Dreizügigkeit ist für uns sehr wichtig“, bekräftigten Weber und Eisenkolb.

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