Mörth appellierte an die Stadträte, Mitte Dezember keine voreiligen Beschlüsse zu fassen und das Konzept gegebenenfalls nochmals zu diskutieren. Im Prinzip signalisierte sie aber Kompromissbereitschaft.
Lutz konnte seinerseits keine Konfliktlinie erkennen, denn: Entweder der Betrieb könne wie vorgesehen nach der Sanierung dreizügig aufrecht erhalten werden (die Grundschulförderklasse würde dann in die Neumattschule umziehen). Oder: Die Raumausstattung reiche eben nicht für eine Dreizügigkeit aus. Dann soll die Fridolinschule zweizügig weitergeführt, der Schulbezirk neu zugeschnitten werden und ein Teil der Schülerschaft künftig die Neumattschule besuchen. Klar ist: So oder so wird das ursprünglich angedachte pädagogische Konzept aus dem Jahr 2015 zumindest nicht in Reinform umgesetzt werden können.
Lutz sieht bei der Fridolinschule finanziell keinen Spielraum noch oben: Jeder Euro, der über die 12,5 Millionen hinaus investiert werde, fehle später beim HTG oder an der Hellbergschule.
Die Fraktionen
Margarete Kurfeß (Grüne) hob die Bedeutung einer wertschätzenden Kommunikation hervor. Nicht alle pädagogischen Wünsche könnten erfüllt werden. Sollte das Raumkonzept keine Dreizügigkeit erlauben, müsse sich der Gemeinderat nochmals mit dieser Frage befassen.
Ulrich Lusche (CDU) kritisierte dies als „rumeiern“. Der Fraktionsvorsitzende: „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Das wird nicht funktionieren“, sagte er hinsichtlich der Einschränkungen, die die Fridolinschule hinnehmen müsse. Lusche warb abermals darum, die Schulbauvorhaben im Zusammenhang zu sehen, um keine Schule zu benachteiligen. Und: Sollte schon jetzt mehr oder weniger klar sein, dass eine Dreizügigkeit nicht umzusetzen sei, dann müsse die Verwaltung dies umgehend kommunizieren, forderte Lusche.
Auch Hubert Bernnat (SPD) sah die Probleme bei der Vereinbarkeit von pädagogischen Konzepten und den vorhandenen Räumen. Gleichwohl könne die Debatte nur unter Berücksichtigung der Finanzen geführt werden. Jede erhebliche Kostensteigerung bringe Konsequenzen für die anderen Schulbauvorhaben mit sich.
Jörg Müller (Freie Wähler) sagte – offenbar mit Blick auf das Verhältnis von Mörth und Lutz – an der Fridolischule seien sowohl bauliche als auch kommunikative Schäden festzustellen. Es liege nun an allen Beteiligten, gemeinsam einen Weg zu finden, dem der Gemeinderat gerne zustimme.
Günter Schlecht (SPD) forderte ebenso wie der OB, das Land müsse seine Zuschusspraxis ändern. Auf dieser Basis könne die Stadt ihre Aufgaben – über die Schulen hinaus – nicht mehr stemmen. Lörracher Aspekte