Lörrach Schulsanierung Warum sich eine Sanierung seit 2017 hinzieht

Marco Fraune
Die Brandschutzsanierung steht weiter an. Foto: Kristoff Meller

Ein Aufatmen im Ausschuss: Die Brandschutzsanierung beim Hans-Thoma-Gymnasium nimmt wieder Fahrt auf. Das Projekt hat eine turbulente Historie.

Schon seit dem Jahr 2017 wird am Brandschutz im Hans-Thoma-Gymnasium (HTG) gearbeitet. Nun soll der zweite Bauabschnitt für 800 000 Euro in Angriff genommen werden, nachdem sich der erste über viele Jahre gezogen hat.

Darin enthalten sind vor allem die Erneuerung der Flurbeleuchtung, der Austausch der Brandschutzabschlüsse und -türen sowie der Einbau eines neuen Aufzugs im Innenhof. Einschließlich potenzieller Preissteigerungen könne sich das Budget auf bis zu 1,04 Millionen Euro entwickeln, wurde im Ausschuss für Umwelt und Technik von Fachbereichsleiter Robert Schäfer dargelegt. Die Finanzierung ist laut Verwaltungsangaben gesichert. Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen sollen bis Juli dieses Jahres erfolgen, danach dann direkt losgelegt werden, damit die Arbeiten bis Frühjahr nächsten Jahres erledigt sind.

Das sagt die Politik

Im Ausschuss wurde dieser Fortschritt mit Erleichterung aufgenommen. Noah Hohenfeld als junges Grünen-Ratsmitglied erinnerte sich noch an seine Zeit als HTG-Schüler, als die Bauarbeiten schon erfolgten. Gleichzeitig unterstrich er „Schulsanierung ist wichtig“. Die Vergangenheit ist zu beklagen, unterstrich auch Bernhard Escher (CDU). Zwei Schuldirektoren seien „verschlissen“ worden. Negativ wirke sich aus, dass nun reichlich Schulsanierungen anstehen. „Die Maßnahme ist überfällig“, unterstrich auch Christa Rufer (SPD), sie sei dringend notwendig. Erleichterung äußerte auch Sabine Schumacher (FDP-Piraten). Wolfgang Koch (AfD) meinte: „Es ist einfach nötig.“

Die Kosten

Wenig begeistert wurde auf die Vergangenheit geblickt, denn der Rat hatte schon im Jahr 2017 die Gesamtmaßnahme „Hans-Thoma-Gymnasium – Brandschutzmaßnahmen BA I und zweiter baulicher Rettungsweg mit elektrotechnischer Sanierung“ mit einem Kostenrahmen von zunächst 2,74 Millionen Euro beschlossen. Nachdem das Projekt Mitte 2017 startete, stiegen fortlaufend die Baupreise enorm, Corona-Folgen & Co. führte Schäfer an. Die aktuelle Kostenfeststellung für den ersten Bauabschnitt beläuft sich auf 3,63 Millionen Euro.

Der Fachbereichsleiter ärgerte sich zugleich darüber, dass im Rahmen der engen Kontrollen der Bauausführungen Mängel zwar moniert wurden, doch vom Unternehmer nicht beseitigt worden seien. Gleichzeitig sei klar das Bestreben gewesen, sich außergerichtlich zu einigen. Fachlich und juristisch mussten sich die Verwaltungskräfte aber einarbeiten.

Außergerichtlich geeinigt

Hintergrund waren laut Verwaltungsdarstellung Ausführungsmängel an der errichteten Stahlkonstruktion des zweiten baulichen Rettungswegs sowie des Aufzugsschachts, die eine Abnahme „unmöglich“ machten. „Da die Mängelbeseitigung ausblieb, wurde dem verantwortlichen Stahlbauunternehmen gekündigt. Es folgten umfangreiche technische Prüfungen und rechtliche Klärungen“, schildert die Verwaltung weiter. Im vergangenen und in diesem Jahr erfolgten außergerichtlich die Verhandlungen über die Mängelbeseitigung. Inzwischen sei eine Einigung erzielt worden, die kurz vor der Unterzeichnung stehe. Die Sanierung der betroffenen Stahlkonstruktion befinde sich aktuell in der Planungsphase und soll bis Ende September abgeschlossen sein. „Der vollständige Abschluss der Arbeiten am baulichen Rettungsweg ist bis Ende des Jahres vorgesehen“, heißt es.

Die weitere Sanierung

Mit den Brandschutzmaßnahmen sind die Sanierungsarbeiten am HTG nicht abgeschlossen, erinnerte Fritz Böhler (Grüne). Räume fehlten und sanitäre Anlagen müssten saniert werden: „Die Situation am HTG ist nach wie vor unbefriedigend.“ „Die Stadt Lörrach investiert weiter konsequent in die Sicherheit und Zukunftsfähigkeit ihrer Bildungsinfrastruktur“, versichert Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic in einer Mitteilung zum zweiten Bauabschnitt.

Bedauerlicherweise sei es im Projektverlauf zu Verzögerungen durch eine mangelhafte Ausführung gekommen, die eine sorgfältige technische und rechtliche Aufarbeitung erforderten. „Umso erfreulicher ist es, dass wir nun klare Fortschritte erreichen. Das ist eine gute Nachricht nach einer langen Durststrecke, vor allem für die Schulgemeinschaft“, sagt Neuhöfer-Avdic

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