Masken für Therapeuten, Tankstellen-Mitarbeiter, Senioren und Hebammen
Steigende Anfragen erhält derzeit auch das Familienzentrum Lörrach (FAZ). Seit 24. März schneiden die Mitarbeiter – von der Erzieherin bis zum Koch des Kinderlands – in Heimarbeit Stoff zu und nähen Masken. Mehr als 300 Stück mit einer Innentasche für einen Filter sowie einem Metallstreifen als Verstärkung an der Nase haben sie bereits produziert, Tendenz steigend: „Es melden sich auch immer mehr Ehrenamtliche, die uns unterstützen möchten, die Bereitschaft ist echt groß“, sagt Geschäftsführerin Angelika Mauch im Gespräch mit unserer Zeitung. Zudem gebe es auch viele Materialspenden.
Zu den Abnehmern gehören bislang neben dem Lörracher Verein „Zeitbank Plus“, der vor allem seine älteren Mitglieder mit Masken versorgt, Pfleger, Therapeuten, aber auch Tankstellen-Mitarbeiter, eine Heizölfirma und Hebammen. Also Personengruppen, die beruflich den Kontakt zu Menschen nicht komplett einstellen können.
Dennoch wird laut Mauch bei der Übergabe der kostenlos zur Verfügung gestellten Masken stets betont: „Es sind keine medizinischen Spezialmasken und sie können das Virus nicht abhalten, sondern schützen vor allem mein Gegenüber, falls ich selbst unwissend erkrankt bin, und sie sorgen dafür, dass man sich nicht unbewusst an den Mund oder die Nase fasst.“ Darum hat das FAZ auch seine Kinder in der Notbetreuung mit den Stoffmasken ausgestattet. „Die Kleinen haben sonst permanent die Hände im Gesicht“, erklärt Mauch.
Verwendung im medizinischen Bereich problematisch
Während die selbstgenähten Masken also durchaus sinnvoll für den privaten Einsatz sind, sehen die Kreiskliniken Lörrach deren Verwendung im medizinischen Bereich laut Pressesprecherin Marion Steger als problematisch an: „Die Qualität dieser Masken kann stark schwanken, weil sie abhängig vom Material und den Aufbereitungsmöglichkeiten ist. So lange für den klinischen Einsatz Materialien zur Verfügung stehen, die für den medizinischen Gebrauch zugelassen sind, greifen wir darauf zurück.“ Es habe auch schon mehrere Angebote von Privatpersonen gegeben, Masken für die Kliniken des Landkreises herzustellen, allerdings fokussiere man sich „auf gewerbliche und original verpackte Produkte“, sagt Steger.
Grundsätzlich ist laut der Pressesprecherin beim Mundschutz auf folgende Details zu achten: „Er muss dicht anliegen und aus einem geeigneten, dicht gewebten Material bestehen, welches gleichzeitig die Atmung gut zulässt. Ist dies nicht gegeben, besteht die erhöhte Gefahr, dass man sich ins Gesicht fasst, um den Mund-Nasen-Schutz zur besseren Atmung wegzunehmen.“ So könnten Keime, welche an den Händen haften, ins Gesicht und damit in den Körper gelangen und zu einer Infektion führen, so Steger. Zur Aufbereitung sollte der Mund-Nasen-Schutz mit 90-Grad-Wäsche gereinigt werden.