Lörrach „Schwerwiegende Bedenken“

Die Oberbadische
„Das Naturschutzgebiet Tüllinger Berg grenze direkt an das geplante Neubaugebiet. Ausgewiesene Streuobstwiesen würden dem geplanten Bauvorhaben zum Opfer fallen und damit die darin enthaltenen Biotope und ihre Artenvielfalt“, beklagt die IG Turmingen-Nord. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Stadtentwicklung: IG Tumringen-Nord warnt vor Bebauung

Lörrach. Die IG Tumringen-Nord hat sich 2017 zusammengeschlossen, als bekannt wurde, dass am Rande des historischen Dorfkerns ein Neubaugebiet entstehen soll. Die Bedenken der zur Zeit 108 Mitglieder starken Gruppe gegen die geplante Bebauung setzen sich laut einer Mitteilung aus folgenden Punkten zusammen:

Verkehr – Sicherheit

Im Ortskern würde sich nach den geplanten 25 Wohneinheiten an der Luckestraße die aktuell schwierige Verkehrssituation extrem verschärfen. Dadurch wäre die Sicherheit der Passanten und Anlieger, Kinder und Senioren in einem noch höheren Maße nicht mehr gewährleistet.

Wasser - Sicherheit

Das geplante Wohngebiet sei auf einer Fläche vorgesehen, auf der nachweislich (siehe Geoportal, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau) das Regenwasser nicht versickere. Das Oberflächenwasser würde durch diesen geplanten Wohnbau umgelenkt werden und den historischen Altbestand gefährden. Durch veränderte Wasserläufe könnte es im Tumringer Wohnbestand zu Rissbildungen kommen. Die Sicherheit und der Gebäudewert würde dadurch erheblich beeinträchtigt.

Die bestehende Kanalisation von 1973 ist nicht in der Lage, noch weitere Abwassermengen von diesem geplanten Quartier aufzunehmen. Seitens der Stadt müsste die bestehende Kanalisation erst den geplanten und gestiegenen Anforderungen angepasst werden. So könnte es durchaus sein, dass auch Anlieger zur Kasse gebeten werden.

Topografie

In mehreren Gutachten werde mehrfach und eindringlich gewarnt, dass die Wasseradern und das Sickerwasser beziehungsweise Schichtwasser im Gebiet der geplanten Bebauung unkalkulierbar seien. Das Hangwasser weiche die verschiedenen Erdschichten auf. Es komme zu Hangrutschungen.

Umweltschutz

Das Naturschutzgebiet Tüllinger Berg grenze direkt an das geplante Neubaugebiet. Ausgewiesene Streuobstwiesen würden dem geplanten Bauvorhaben zum Opfer fallen und damit die darin enthaltenen Biotope und ihre Artenvielfalt. Das Gebiet Tumringen Nord bilde einen erhaltenswerten Korridor zwischen dem Naturschutzgebiet Tüllinger Berg und Röttler Wald – eine ökologische Brücke.

Klima

Neubaugebiete haben Einfluss auf das lokale Klima. Mehr Bebauung heißt mehr Wärmelast. Gibt es für das geplante Neubaugebiet eine lokal-klimatische Untersuchung?, fragt die IG Tumringen-Nord.

Sie fordert von der Stadt „angesichts dieser schwerwiegenden Bedenken“: Ein Verkehrskonzept für Tumringen, ein geologisches Gutachten des geplanten Baugebiets, eine Stützmauer wegen der Hangrutschgefahr sowie ein lokal-klimatisches Gutachten.

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