Lörrach „Seelenoase“ mit skurrilen Bewohnern

Die Oberbadische
Claudia Weber (links) beantwortete Fragen von Claudia Gabler und den Zuhörern.Foto: Christoph Schennen Foto: Die Oberbadische

Kultur: Hörspielmatinee: Claudia Weber beantwortete Fragen zur Serie „Karma, Küche, Bad“

Von Christoph Schennen

Lörrach. Claudia Gabler hat in der gestrigen Matinee die Hörspielserie „Karma, Küche, Bad“ (SWR) vorgestellt. Thematisiert wird darin der Wohnungsmangel in einer Uni-Stadt im SWR-Sendegebiet. Eine der vier Autorinnen, Claudia Weber aus Bretten, beantwortete Fragen ihrer Vornamensvetterin und die der Zuhörer. Insgesamt drei der neun Folgen waren zu hören. Die Serie ist nicht online verfügbar.

Im Mittelpunkt der 25-minütigen Hörstücke steht Leonore (kurz: Leo) Brüderle (Nadine Kettler), die Personen einlädt, kostenlos in ihrem Haus in Stuttgart zu wohnen. Ihr geht es darum, mit den Bewohnern eine „Seelengemeinschaft“ zu bilden, der Achtsamkeit, Aromatherapie, seelische Balance und allerlei esoterisches Zeugs wichtiger sind als Geld und Macht. Nach und nach ziehen in die Wohngemeinschaft die skurrilsten Bewohner ein: zum Beispiel die hippe Influencerin mit Migrationshintergrund, Ivy (Sarah Sandeh), die in ihrer Internetwelt gefangen ist, einen smarten Didgeridoo-Spieler und Charmeur namens Jason (Robert Besta), der Frauen verführt, Ella (Doris Wolters) , eine Frau mit dunkler RAF-Vergangenheit, und Li (Simon Mazouri), der von seinem Zimmer aus Drogengeschäfte organisiert.

Mit dem Untertauchen von Leos Mann Lutz (Bernd Gnann), einem Bauunternehmer, der Arbeiter illegal auf einer seiner Baustellen beschäftigt, beginnt die „Seelenoase“ zu bröckeln. Die Kriminalpolizei steht vor der Tür, und die Hausbesitzerin fordert 800 000 Euro von Leo, die sich gezwungen sieht, ihr Konzept zu ändern und von ihren neuen Freunden plötzlich Miete verlangt.

Die Dialoge werden untermalt mit eindringlichen Geräuschen und rasanter Musik. Die Geräusche sind zum Teil so abstrakt, dass sie nicht sofort identifiziert werden können. „Ich habe zum Beispiel die Klingel nicht als solche erkannt“, sagt Claudia Weber.

„Man kann die Serie nicht nebenbei hören“, warnt sie. Am besten sollte man sie nicht nur nebenbei, sondern auch mit einem Kopfhörer hören, denn Regisseur Ulrich Lampen hat sie in Kunstkopf-Stereophonie aufgenommen - einer Technik, die ein räumliches Hörerlebnis bietet.

Für Claudia Weber war die Arbeit in einem „Writer’s Room“ mit den drei Autorinnen Alexandra Müller, Tina Saum und Katrin Zipse Neuland. Die Frauen haben den Plot und jeweils einige Figuren entwickelt. Katrin Zipse vergab dann die Szenen. Jede der Autorinnen bekam die Szenen der Kolleginnen zugeschickt, sodass auf vorangegangenen und zukünftige Ereignisse reagiert werden konnte.

Weber ist eine leidenschaftliche, aber keine hauptberufliche Hörspielautorin und -regisseurin. Nur einen Tag in der Woche widmet sie sich diesem Medium. „Ich mache Hörspiele im kleinen Rahmen, aber regelmäßig“, sagt sie. Sehr hilfreich war für sie die Auszeichnung mit dem „Plopp“-Award bei den Hörspieltagen 2001 in Berlin, der für sie ein Türöffner in die Sender war. Obwohl ursprünglich geplant, ist es ungewiss, ob es eine zweite Staffel der Serie gibt.

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