Lörrach Sehr wenige Elterntaxis in Tumringen

Hannah Schneider
Sven Hübschen, Regionalbeauftragter des ACE in Baden-Württemberg (links), und Holger Wegener vom ACE-Kreisvorstand untersuchen die Schulwegsicherheit an der Grundschule Tumringen. Foto: Hannah Schneider

Der Auto Club Europa testete Infrastruktur und morgendlichen Bringverkehr an der Grundschule Tumringen. Das Ergebnis ist positiv.

Bundesweit untersuchen Ehrenamtliche des Auto Clubs Europa (ACE) die Schulwegsicherheit von mindestens 150 Grundschulen. Im Fokus stehen die Infrastruktur rund um die Schule und der Bringverkehr durch sogenannte Elterntaxis. Die Ergebnisse der Clubinitiative sollen dann in den „ACE-Schulweg-Index 2025“ einfließen und im Herbst ein Lagebild zur Schulwegsicherheit in Deutschland liefern.

Am Dienstag nahmen Ehrenamtliche des ACE-Kreises Freiburg-Hochrhein den Schulweg an der Grundschule Tumringen in Lörrach unter die Lupe. Die Grundschule sei ein besonders wichtiges Thema in Bezug auf die Verkehrssicherheit, denn „die Kinder müssen zur Schule, auf dem Weg kommen sie alle komprimiert zusammen“, erklärt Sven Hübschen, Regionalbeauftragter des ACE in Baden-Württemberg. Dazu komme laut dem Regionalbeauftragten, dass Kinder die Geschwindigkeit noch nicht richtig einschätzen können und noch kein gänzlich ausgebildetes Sichtfeld haben. „Alle 20 Minuten verunglückt in Deutschland ein Kind unter 15 Jahren im Straßenverkehr,“ heißt es in einer Mitteilung des ACE. „Jeder Unfall mit einem Schulkind ist einer zu viel.“

Elterntaxis im Fokus

Ein Fokus der Analyse liegt auf dem Bringverkehr vor Schulbeginn. „Elterntaxis“ seien oft problematisch, da sie Gehwege blockieren könnten oder durch riskante Wendemanöver andere Verkehrsteilnehmer beeinflussen. Eine bessere Alternative ist laut Hübschen, die Kinder mit einem gewissen Abstand zur Schule rauszulassen. „Natürlich wollen die Eltern ihren Kindern Sicherheit geben durch das Bringen zur Schule. Wichtig ist jedoch, dass die Kinder eigene Erfahrungen sammeln und frühzeitig und nachhaltig lernen, wie man sich sicher im Straßenverkehr verhält“, sagt Hübschen. Auch Laufgemeinschaften seien eine Möglichkeit, damit die Kinder auch voneinander lernen.

30 Minuten wird der Bringverkehr am Haupteingang in der Freiburger Straße beobachtet. „Vergleichsweise sehr wenig Elterntaxis“, beschreibt Holger Wegener vom ACE-Kreisvorstand die Situation vor der Schule. Fünf Elterntaxis wurden gezählt. Dies sei eine „beeindruckend geringe Zahl“. Zwei davon hielten regelwidrig in der Busbucht, ein weiterer Fall zeigte ein Wendemanöver über den Gehweg auf, welches andere Verkehrsteilnehmer behindern könnte. Trotzdem sei positiv zu berichten, dass keines der gebrachten Kinder zur Fahrbahnseite hin ausstieg. Dieses Verhalten verringere deutlich das Unfallrisiko. Insgesamt beurteilte der ACE den Bringverkehr als „in Ordnung“. Gelobt wurde der hohe Anteil an Schülern, die den Schulweg eigenständig und zu Fuß bewältigten. Um die 107 Schüler wurden gezählt.

Infrastruktur „in Ordnung“

Auch die örtliche Infrastruktur wurde durch die ACE-Tester begutachtet und als „in Ordnung“ bewertet. Nur ein Punkt fehlte zur Einstufung „sicher“. Besonders positiv hervorzuheben seien die vorhandene Ampelanlage, die Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Kilometer pro Stunde sowie der breite und sichere Gehweg. Wegener fand in einer anfänglichen Einschätzung besonders die Kreuzung türkisch: „Bei Hauptverkehr bleiben oft Autos auf der Kreuzung stehen.“ Sehr positiv zu betonen sei hier die Schulweghelferin in gelber Warnweste, die in solchen Fällen verhindert, dass Autos auf dem Fußgängerweg zum Stehen kommen. Wegener bekräftigt, er finde es sehr gut, dass jemand dasteht und die Kinder gefahrlos über die Straße kommen. Die Schulweghelferin sei organisiert von der Elternschaft.

Positives Resümee

Das Resümee von Wegener war positiv: „Natürlich gibt es Verbesserungspotenzial, dennoch fiel uns das Verhalten der Schulkinder sehr positiv auf. Auch die an die Schule angrenzende Infrastruktur hinterließ einen überzeugenden Eindruck“. Ziel dieser Analyse sei es, „das Thema ins Bewusstsein zu rücken, um zur Verkehrssicherheit beizutragen“, erklärt Hübschen. Auch die Eltern sollen dadurch noch einmal über das eigene Verhalten im Bringverkehr nachdenken.

  • Bewertung
    1

Beilagen

Anzeige

Umfrage

Präsident Donald Trump hat die US-Militärhilfen ausgesetzt, bis der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj „den Fokus auf Frieden“ legt, wie es aus dem Weißen Haus  heißt. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading