Lörrach Seine große Liebe galt dem Jazz

Gabriele Hauger
Werner Büche ist verstorben. Foto: Kristoff Meller

Werner Büche ist tot. Der Jazzliebhaber und langjährige Vorsitzende des Lörracher Jazzclub verstarb im Alter von 92 Jahren.

Das urige Jazztone ohne Werner Büche? Eigentlich unvorstellbar. Am 26. April verstarb der große Jazzfreund im Alter von 92 Jahren.

Eine Herzensangelegenheit

Der Jazz war ihm eine Herzensangelegenheit. Und noch vor wenigen Tagen bei der Programmankündigung zum Lörracher Frühlingsfest mit Jazzmusik war der rührige Mitbegründer und Vorsitzende des Lörracher Jazzclubs zugegen. Nun hinterlässt er neben seiner Frau Bärbel, mit der er seit dem Jahr 1971 verheiratet ist, und der ganzen Familie eine Vielzahl an Mitstreitern und Freunden, vor allem aus dem Bereich des Jazz.

Büche liebte und lebte den Jazz. Er war aber auch sonst höchst aktiv und viel unterwegs: Motorradfahren, Kajaktouren oder Wohnwagen-Ausflüge waren seine Hobbies. Freundlich, nie aufdringlich oder aufbrausend, aber stets engagiert die Sache des Jazz vertretend, war er an den Konzert-Freitagabenden in „seinem“ Club anzutreffen. Bis zuletzt ganz hingegeben an die Kompositionen der geladenen Jazzmusiker, mit denen er auch vielfach ein freundschaftliches Verhältnis pflegte.

Büche war Lörracher. Nach dem Abitur am „Hebel“ lernte er Maschinenschlosser, studierte Maschinenbau in Konstanz bis zum Diplomingenieur. Der berufliche Werdegang führte ihn danach nach Basel zu einer Maschinenbaufirma. Ab 1965 baute er in Fahrnau eine Produktionsstätte für Druckmaschinen auf, mit der er bald nach Maulburg zog. 33 Jahre blieb Büche dem Unternehmen treu, dann ging er in Rente und frönte mit ganzer Leidenschaft dem Jazz. 2014 wurde er mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet.

Gerne erzählte er in Interviews, wie er als junger Mann zum Jazz kam. Denn damals im Krieg durfte in Deutschland keine Jazzmusik gespielt werden, die den Nazis als verpönt galt.

Wie er zum Jazz kam

Doch der junge Büche tat sich mit Freunden zusammen, hörte die ihn begeisternden Klänge im Schweizer Radio: „Beim Jazz geht der Fuß mit! Es swingt und groovt, der ganze Körper will mit“, so schilderte es Werner Büche mit glänzenden Augen in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Bei einem Freund hörte er alte Schellack-Platten. So etwas wollte er auch spielen. Mit Freunden machte er später Tanzmusik, möglichst mit Jazzanleihen, und übernahm die Klarinette – alles ohne Noten. Sie nannten sich „Swing Stars“ oder „Rolandos“ und spielten bei Jazz-Matineen. So fing alles an.

Junge Menschen für Jazz begeistern

Das Programm im einst eigenhändig renovierten Club, der nach mehreren Stationen schließlich im Haagensteg sein schönes Domizil fand, gestaltete Büche stets abwechslungsreich. Ein Anliegen war es ihm auch, junge Menschen für den Jazz zu begeistern.

Seelenverwandtschaft

In den Jahrzehnten seines Wirkens hatte Büche ein großes Beziehungsnetz aufgebaut. Der Name Jazztone hat sich unter seiner Leitung einen guten Ruf bis nach Übersee erarbeitet. Mit vielen Jazzern verband ihn eine Art Seelen-Verwandtschaft, sagte Büche einmal.

Er wird fehlen

Seine Frau Bärbel, die stets unterstützend und freundlich an seiner Seite stand, ebenso wie die ganze Familie konnte Werner Büche für den Jazz begeistern. Nicht nur dem Jazzclub wird Werner Büche fehlen.

Seinem Wunsch entsprechend wird Werner Büche im engsten Familienkreis auf dem Hauptfriedhof beigesetzt.

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