Lörrach Senioren bringen sich gerne ein

Die Oberbadische
Groß war das Interesse an der Veranstaltung „Gutes Älterwerden“. Foto: Anita Indri-Werner Foto: Die Oberbadische

Soziales: Auftaktveranstaltung des Projekts „Gutes Älterwerden in Lörrach“ stößt auf riesige Resonanz

An der Auftaktveranstaltung „Gutes Älterwerden in Lörrach“ stellten sich die bereits bestehenden Organisationen und kirchliche Einrichtungen Lörrachs mit ihrem Angebot für ein lebenswertes Alter vor.

Von Anita Indri-Werner

Lörrach. Das Gemeindehaus St. Fridolin in Stetten konnte kaum die vielen Interessierten aufnehmen, so groß war der Andrang. „Ich bin überwältigt“, sagte die Seniorenbeauftragte, Ute Hammler. Von der Veranstaltung erhoffte sie sich Ideen und Anregungen für ein „Gutes Älterwerden in Lörrach. Gemeinsam mit der Beraterfirma Sven Fries war die Pilotveranstaltung geplant worden.

Mittel aus einem Förderprogramm des Landes bieten die Möglichkeit, bestehende Angebote besser sichtbar zu machen und die unterschiedlichen Akteure besser zu vernetzen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen auf alle Stadt- und Ortsteile übertragen werden.

„Das ist eine tolle Sache“, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz angesichts des großen Interesses aus der Bevölkerung und der bereits vorhandenen Angebote für die älteren Bürger in Stetten. Bei Kaffee und Kuchen unterhielt das „Stettemer Jubiläums-Chörli“ die Gäste.

Sven Fries führte die Besucher in die geplante Arbeit für die Senioren ein. Mit der Strategie „Quartier 2020“ verfolge das Land Baden-Württemberg das Ziel, zivilgesellschaftliche Organisationen und die Kommunen bei der Quartiersentwicklung zu fördern, sagte Fries. Themen wie Alter, Pflege, lokale Wirtschaft, Menschen mit Behinderungen, Wohnen, Mobilität, Gesundheitsförderung, Familie, Generationen oder Integration stünden im Mittelpunkt dieser Strategie.

Geplant sind mit städtischer Unterstützung Projekte wie Lesepatenschaften, ein Repair Café oder Handarbeitstreffen. Dazu gehöre auch ein Beirat als Bindeglied zwischen Bürgern und Verwaltung. Der Beirat, der das Projekt „Gutes Älterwerden in Lörrach“ begleiten soll, wird aus 13 Mitgliedern bestehen: sieben aus der Bürgerschaft und sechs aus unterschiedlichen Organisationen.

Im Anschluss wurden die bestehenden Angebote präsentiert. Pfarrer Thorsten Becker erläuterte das kirchliche Leben, Dieter Funk ging auf die Arbeit des Fördervereins St. Fridolin ein. Patrick Ball sprach über betreutes Wohnen und Wohngemeinschaften des Seniorenzentrums St. Fridolin. Gabriele Vögtlin präsentierte die „Zeitbankplus“ mit dem Projekt „Mehr Lebensqualität durch aktive Nachbarschaftshilfe“. Die Arbeit der Wohnbau Lörrach brachte Willi Brunen den Zuhörern näher. Das sportliche Angebot, auch für ältere Bürger, präsentierte Jürgen Talmon-Gros vom TuS Stetten. Transparenz in die vielfältigen Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten der Katholischen und der Evangelischen Sozialstationen sowie des Caritasverbandes gaben die Mitarbeiter dieser Einrichtungen. Ob Weltladen im Milch-Hüsli, Dieter Kaltenbach-Stiftung, Familienzentrum oder Hospizladen – die Präsentation der einzelnen Einrichtungen zeigten auf, dass es in Stetten viele engagierte Menschen gibt, die schon heute zum Allgemeinwohl beitragen.

Die Heimatstube beispielsweise, in die Familie Brogle an jedem ersten Sonntag im Monat zu Kaffee und Kuchen oder zu einem Viertele einlädt, ist ein beliebter Treffpunkt geworden. Dass sich auch junge Menschen in das Sozialleben einbringen und damit etwas bewegen können, zeigte Nina Rica von der Freien Evangelischen Schule auf.

Die Anlaufstelle der Stadtverwaltung befindet sich bei der Seniorenbeauftragten Ute Hammler, die vom Seniorenbeirat tatkräftig unterstützt wird. Der Seniorenbeirat war es an diesem Nachmittag auch, der die Bewirtung der vielen Gäste übernahm.

Am Ende der Veranstaltung sammelten die ehrenamtlichen Helfer Zettel ein, auf denen Vorschläge, Anregungen und Ideen für das „Gute Älterwerden in Lörrach“ von den Besuchern notiert worden waren. „Die Ideen werden in nächster Zukunft ausgewertet“, versprach Ute Hammler. Und wer weiß, vielleicht sei ja „eine ganz tolle Idee“ dabei, meinte sie abschließend.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading