Lörrach Situation an Ampeln unübersichtlich

Die Oberbadische
„Das Problem sind die Eltern“, hieß es auf dem Hof der Hellbergschule. Philipp Hölderich (Büro Planersocietät) machte Vorschläge, wie man Eltern beim Bringen und Holen ihrer Kinder zu rücksichtsvollerem Parkverhalten anhalten kann. Philipp Hölderich begleitet den Fußerkehrs-Check in Lörrach. Foto: Regine Ounas-Kräusel Foto: Die Oberbadische

Fußverkehrs-Check: Zahlreiche Anregungen von Bürgern aus Brombach für das Mobilitätskonzept

Mehr als 20 Menschen trafen sich am Mittwoch im Rahmen des Fußverkehrs-checks zu einem Rundgang durch Brombach. Bei diesem Landesprogramm macht die Stadt zum ersten Mal mit. Sie will die Anregungen der Bürger in ihr Mobilitätskonzept einarbeiten.

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach-Brombach. Nach einer Auftaktveranstaltung im Juni fand am Mittwoch der erste Rundgang in Brombach statt. Philipp Hölderich von Büro Planersocietät, das den Fußverkehrs-Check begleitet, startete am Brombacher Bahnhof. Der Bahnhof sei nachts stockfinster, unübersichtlich und das Umsteigen von der S-Bahn auf die Busse nicht immer einfach, kritisierten die Teilnehmer. Vor allem die Fahrzeuge der Ortsbuslinie 10 seien oft schlecht zu finden – auch weil auf dieser Linie immer wieder andere Fahrzeuge führen, bemängelte Wirtschaftsförderin Marion Ziegler-Jung. Gemeinderat Heinz-Peter Oehler sagte, der Bahnhof müsse mit dem gesamten Quartier entwickelt werden, also zusammen mit der neuen Mehrzweckhalle und dem „Fabric“-Gelände, das die Schöpflin-Stiftung zusammen mit den Bürgern entwickeln will.

Die Teilnehmer forderten am Bahnhof Parkplätze, auch für Pendler. Über Pendlerparkplätze denkt bekanntlich auch der Gemeinderat nach. Dirk Furtwängler vom Behindertenbeirat forderte Leitstreifen für blinde und sehbehinderte Menschen. An der Franz-Ehret-Straße zwischen Bahnhof und Dorfkern forderten die Teilnehmer einen Zebrastreifen bei der Schöpflinstiftung. Die Leiterin des Kinderhauses Sandra Frey sagte, kaum ein Autofahrer halte sich an die vorgeschriebenen 30 Stundenkilometer. Vor drei Jahren sei ein Kind angefahren worden.

An der Kreuzung im Dorfkern bemängelten die Teilnehmer unübersichtliche Situationen an den Ampeln. Linksabbieger dürfen dort auch bei Rot fahren, während die übrigen Autos halten müssen. Das verstünden vor allem Schulkinder, die die Straße überqueren, nicht, sagte Ortschaftsrat Manfred Meier.

Ortsvorsteherin Silke Herzog wollte den Dorfkern noch einladender gestalten. Schon jetzt stehen auf den breiten Bürgersteigen vor den Geschäften Tischchen, für Ärger sorgen aber Autos, die dort parken. Am Brunnen bei der Kreuzung treffen sich Jugendliche.

Auch die enge Ringstraße beim Schlösschen mit der Ortsverwaltung sei oft zugeparkt, hieß es. Besonders schlimm sei es, wenn bei Hochzeiten im Schlösschen ortsunkundige Gäste den ausgeschilderten Parkplatz nicht finden, sagte Ortsvorsteherin Herzog.

Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder machten sich zwei Anwohnerinnen der Wilhelm Wagner-Straße. Pendler vom Wohngebiet Bühl nutzen diese Straße, die zur Hellbergschule und zum Gemeindekindergarten führt, am Morgen als Abkürzung, Schüler führen in ganzen Pulks mit dem Rad Richtung Lörrach. Die Frauen regten an, eine Anliegerstraße auszuweisen oder bremsende Schwellen einzubauen.

An der Hellbergschule sorgt vor allem der Hol- und Bringverkehr für Chaos. „Das Hauptproblem sind die Eltern selbst“, sagte Schulleiterin Petra Sauer. Durch ihr wildes Parken auf der Straße und im Schulhof würden sie die Kinder gefährden.

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