Per Tonaufnahme schilderte Verena Fink, Flüchtlingshelferin in Thessaloniki/Griechenland, unmenschliche Zustände in Moria, wo kürzlich ein Flüchtlingslager abbrannte. Die Menschen hätten danach auf der Straße gelebt, aber auch Hoffnung auf ein Leben außerhalb der Lager gehabt, sagte Fink. Doch Helfer durften sie nicht mit dem Nötigsten versorgen. Wer deshalb ins neue Lager einzog, bekomme zum Trinken nur einen Liter Wasser am Tag, es gebe keinen Strom, keine Duschen. Offen sei das Lager nur von 8 bis 18 Uhr.
„Wir haben nur noch ein kurzes Zeitfenster, um eine Katastrophe zu verhindern“, rief SPD-Kreisrat Jonas Hoffmann. Schon bald würden die Zelte in Moria in Regen und Dreck versinken – und das in Zeiten einer Pandemie. Als Lösung schlug er vor: Die EU-Staaten erlauben Flüchtlingen, in ihren Botschaften Asyl zu beantragen und bei Anerkennung sicher einzureisen.
Frederico vom Bündnis Seebrücke berichtete, schon 183 deutsche Städte und Gemeinden hätten sich im Rahmen der Aktion „Sicherer Hafen“ bereit erklärt, aus dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge aufzunehmen. In Lörrach habe dies der Gemeinderat abgelehnt, bedauerte er. Auch Pfarrer Luca Ghiretti und Anette Lohmann, Kreisrätin der Grünen, warben für eine menschliche Flüchtlingspolitik.