Lörrach Sonne scheint für Wirte und Gäste

Die Oberbadische
Foto: Kristoff Meller      Foto: Die Oberbadische

Wirtschaft: Draußen-Gastronomie hat sich in Lörrach immer stärker entwickelt

Die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm: endlich wieder draußen sitzen. Das ist schön für die Gäste und existenziell für viele Wirte. Doch auch das gastronomische Freilufterlebnis hat seine Grenzen und Regeln.

Von Gerd Lustig

Lörrach. Draußen sitzen; Das ist für die meisten Gastro-Besucher das Höchste. Dieses schöne Gefühl an der frischen Luft und der Hauch von Freiheit steht auch in Lörrach hoch im Kurs. Das mediterranes Gefühl liegt in der Lerchenstadt voll im Trend. Die Draußen-Gastronomie hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer mehr entwickelt. Jeder Wirt, der die Möglichkeit hat, stellt Tische und Stühle vor die Tür, um die Gäste draußen zu bewirten.

Mehr noch: Wer diese Möglichkeit nicht hat, hat ein wirtschaftliches Problem Wir hörten uns in der Lörracher Gastro-Szene um.

„Heute ist es für einen Gastronom entscheidend, Außenbestuhlung zu haben, sonst bist du ruiniert“, bringt Konrad Winzer es auf den Punkt. Der Chef des „Drei König“ am Alten Markt ist sich mit seinem Kollegen Hansi Gerber vom gegenüberliegenden „Wilden Mann“ einig.

„Die Leute sind fast fanatisch nach dem Draußensitzen“, betonen beide Wirte. Sobald es warm ist, bleiben die Plätze im Innenraum weitgehend leer. Sogar im gehobeneren Gastrosegment spüre man diesen Trend. „Auch der Gourmet will ins Freie“, so Winzer.

Gebühren für Bewirtung

Kostenlos ist die Bewirtung der Gäste im Freien nicht. Die Stadt verlangt für die Nutzung der öffentlichen Fläche Gebühren. „Die Beträge sind aber nicht ruinös“, sagt der „Drei König“-Chef. Seiner Meinung nach ginge es allerdings auch ohne diesen Obolus. „Eigentlich müssten wir noch Geld kriegen“, lacht Winzer, schließlich würden Wirte für Flair und Atmosphäre in der Stadt sorgen. „Ohne Freiluftbewirtung wäre die Innenstadt viel ärmer“, ist er sich sicher.

Die Gebühren für die Bewirtung im Freien auf öffentlicher Fläche ist in der städtischen Satzung für Sondernutzungen festgeschrieben (siehe Info-Kasten).

Tommy Brugger hat als Betreiber des „i-Punkt“ in der Galerie am Alten Markt das Gebühren-Problem nicht, weil die Fläche vor dem Bistro-Café ein Privatgrundstück ist. Auch er beobachtet den zunehmenden Trend zum Draußensitzen. „Wir haben bei uns außerdem noch den Vorteil, dass unser Außenbereich überdacht ist“, freut sich Brugger.

„Es ist wunderschön, eine Terrasse zu haben“, heißt es im Restaurant „Peja“ am Chesterplatz. Zu manchen Zeiten seien nur die Außenplätze voll belegt, sprich: Bewirten im Freien ist nicht nur schön, sondern auch wichtig. Ralf Buser vom „Café Pape“ macht ebenfalls täglich die Erfahrung, „dass die Gäste am liebsten draußen sitzen“. Und so sind seine 40 Freiluft-Plätze gut frequentiert.

„Allein schon für die Raucher brauchen wir die Draußenbewirtung“, lacht Thomas Bossert, Betriebsleiter im „Glashaus“ am Chesterplatz. Auf keinen Fall wolle man auf die Stühle im Freien verzichten und ist dankbar für diese Möglichkeit. „Sobald es warm ist und die Sonne scheint, sitzen die Gäste draußen“, so Bossert.

Nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den Stadtteilen wird draußen bewirtet, so zum Beispiel im Landgasthaus „Waldhorn“ in Brombach. „In der warmen Jahreszeit spielt bei uns draußen die Musik“, bestätigt Wolf Behrens. Nur vereinzelt an Sonntagen säßen Gäste dann im Restaurant. Im idyllischen Biergarten wird nicht nur bedient, sondern auch gekocht und gezapft. Mehr Wert auf die Bewirtung im Freien will Behrens überdies künftig im Schützenhaus Hauingen legen, wo er neuer Pächter ist. „Ohne Bewirtung im Freien geht es gar nicht“, so Behrens.

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