Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933, wurden alle demokratischen Parteien verboten. Daher saßen auch im Gemeinderat Brombach nur noch Vertreter der NSDAP. Josef Schmidberger, laut Neisen ein fanatischer Nationalsozialist, wurde Bürgermeister. Der Historiker schilderte, wie bei den Menschen die Hoffnung auf das neue Regime der Ernüchterung wich. Es gab anonyme Beschwerdebriefe wegen des jähzornigen und unfähigen Bürgermeisters.
In Brombach lebten keine Juden und auch keine Sinti und Roma. Von den Nazis verfolgt wurden aber Zeugen Johovas und Kommunisten. Ein Zwangsarbeiter, der eine Brombacherin liebte, wurde ermordet. Außerdem wurden etliche Frauen und Männer aus Brombach unfruchtbar gemacht, acht Menschen im Rahmen des Euthanasie-Programms getötet. Neisen erinnerte an eine Frau, die unfruchtbar gemacht wurde. Sie galt als „geistesschwach“, obwohl sie mit ihrem Mann einen Bauernhof führte.
Auf die Frage einer Zuhörerin, wie die Nationalsozialisten solche Maßnahmen begründeten, sagte Neisen: Die Nationalsozialisten hätten die Ideologie der „Volksgesundheit“ vertreten.