Lörrach Spannende Einblicke in Stadtentwicklung

Die Oberbadische
Interessierte Teilnehmer im MuseumshofFoto: zVg Foto: Die Oberbadische

Sommerprogramm: Haagener SPD besuchte Ausstellung im Dreiländermuseum

Lörrach-Haagen. Über den sehr großen Zuspruch freute sich die Haagener SPD-Vorsitzende Christa Rufer anlässlich des als Sommerprogramm angebotenen Besuchs der Ausstellung „Stadt.Entwicklung.Lörrach.“ im Dreiländermuseum.

Aufgrund der coranabedingten Teilnehmerbegrenzung musste viele Absagen erfolgen. Deshalb sei man bemüht, eine zweite Veranstaltung anzubieten, so die Pressemitteilung. Der gehaltvolle, kurzweilige Vortrag des Historikers Hubert Bernnat zeigte die Entwicklung Lörrachs im Zusammenspiel mit den Entwicklungen der die Kernstadt umgebenden Orts-und Stadtteile auf. So erfuhren die Zuhörer, dass die Herren zu Rötteln nicht selbstverständlich Lörrach als Amtsstadt, sondern durchaus das direkt unter der dem Röttler Schloss liegende Haagen und Basel im Blick hatten. Die Entscheidung für Lörrach führte zu einem „Verwaltungszentrum“ rund um die Burg Lörrach, dem heutigen Standort des „Burghofs“. Zeugnis davon liefert auch das heute als Polizeipräsidium genutzte Gebäude und das Arbeitsgericht, welche das Schloss umgaben.

Mit der wachsenden Stadt wurden die Verkehrswege immer wichtiger. Um die heutige Weinbrenner Straßeals Durchgangsstraße auszugestalten, musste die Burg weichen, war zu erfahren.

Zentral für die Stadtentwicklung war auch das Thema Wasser. Zahlreiche Mühlekanäle und später Industriekanäle sorgten für die Ansiedlung von Textilbetrieben.

Wie die Kernstadt wuchs auch Haagen durch die Textilindustrie vom Bauerndorf zum Industriestandort an der Wiese und an den Kanälen entlang, die den Ortsteil heute noch prägen. Ebenso wichtig war der Bau der Eisenbahn, der weitere Gewerbeansiedlungen mit sich brachte. Indem dadurch Arbeitsplätze entstanden, gab es einen großen Zuzug und eine große Wohnungsnot. So wuchsen nicht nur die Ortsteile stark und vervielfachten ihre Einwohnerzahl. Es entstanden sukzessive Wohngebiete in der Nordstadt, auf dem Salzert, in Stetten und auf dem Bühl.

Auch das immer noch heikle Thema Eingemeindungfand seinen Platz beim Rundgang. Während Stetten mangels eigener Fabriken kaum über Steuereinnahmen verfügte und deshalb eine Eingemeindung selbst sehr wünschte, war das in den drei stolzen Gemeinden Haagen, Brombach und Hauingen anders. Die Textilindustrie, die für sehr viele Bewohner der Stadt jahrzehntelang Arbeit und Brot brachte, wird in den kommenden Jahren aus dem Stadtbild fast verschwinden. Die Transformation der Areale Laufenmühle, KBC und Vogelbach stehen aktuell als „Wandelareale“ auf der Agenda der Lörracher Stadtentwicklung.

Stadt- und Ortschaftsrätin Christa Rufer wünscht sich, dass nicht alles abgerissen werde, sondern eine Umnutzung und Modernisierung unter Erhalt großer Teile der historischen Industriebauten und der Fabrikschornsteine erfolgt. Wie das ohne Abrissbirne erfolgreich gelingen kann, könne man in Haagen an der Alten Spinnerei sehen.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading