Lörrach Sparkasse auch in schwierigen Zeiten auf Wachstumskurs

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Das Vorstandsduo der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden: Christian Eschbach (Vorstandsmitglied) und Rainer Liebenow (Vorstandsvorsitzender) Foto: Sparkasse Lörrach-Rheinfelden

Die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden blickt auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2022 zurück.

Die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden blickt auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Dabei verzeichnet sie in allen wesentlichen Geschäftsfeldern einen Zuwachs, wie das Institut am Freitag mitteilte. „Dies ist umso beachtlicher, da das abgelaufene Geschäftsjahr von schwierigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation oder die Corona-Pandemie geprägt war“, heißt es.

Bilanzsumme steigt

Die Bilanzsumme stieg um 6,0 Prozent auf 3,46 Milliarden. Euro an.

Die Kunden schätzen laut Mitteilung nach wie vor Qualität und Leistungen ihrer Sparkasse vor Ort, was sich in den unterschiedlichen Geschäftsfeldern widerspiegele. Dabei hat das Kreditgeschäft mit einem Wachstum von 105 Millionen Euro (plus 4,3 Prozent) auf 2,57 Milliarden Euro wesentlich zum Erfolg beigetragen.

Traum vom eigenen Haus platzt teilweise

Nach wie vor ganz oben auf der Wunschliste vieler Menschen steht laut Sparkasse der Erwerb von Wohneigentum. So wurden für den Wohnungsbau rund 300 Millionen Euro an Krediten zugesagt. Ab dem dritten Quartal ließ der Zinsanstieg in Kombination mit höheren Bau- und Lebenshaltungskosten so manchen Traum vom Eigenheim platzen. Die Nachfrage bei den privaten Baufinanzierungen brach um mehr als 50 Prozent ein.

Kreditgeschäft „sehr gut“

Im gewerblichen Kreditgeschäft verzeichnete die Sparkasse ein Wachstum von 2,4 Prozent auf 802 Millionen Euro. „Dies ist ein sehr gutes Ergebnis“, wird Vorstandsmitglied Christian Eschbach zitiert, „gerade wenn man auf die Widrigkeiten des vergangenen Jahres wie beispielsweise die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise oder die Lieferproblematik zurückblickt, mit denen die Unternehmerinnen und Unternehmer unter anderem zu kämpfen hatten und immer noch haben“.

Auch das Einlagengeschäft der Sparkasse zeigte eine positive Entwicklung. Dabei stiegen die Kundeneinlagen um 70 Millionen Euro (plus 3,7 Prozent) auf 1,99 Milliarden Euro. Besonders ausgeprägt war das Wachstum bei den Sichteinlagen.

Mehr Ersparnisse

Angesichts der Turbulenzen an den Wertpapiermärkten reagierten viele Kunden im vergangenen Jahr eher zurückhaltend, bemerkt die Sparkasse. Damit lag der Umsatz im Jahr 2022 mit 316 Millionen Euro unter den Rekordwerten des Vorjahres. Trotz allem stieg die Ersparnis in diesem Bereich um 46,6 Millionen Euro an. Das regelmäßige Ansparen mittels Sparverträge steht dabei im Vordergrund.

Darüber hinaus haben die Kunden auch in die betriebliche und private Altersvorsorge investiert, was mit einem Umsatz von 29 Millionen Euro zu einem guten Ergebnis im Vorsorgebereich geführt hat, heißt es in der Mitteilung.

Einen starken Zuwachs verbuchte die Sparkasse bei den Girokonten. Die Konten für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs stiegen um 1386 Stück (plus 2,4 Prozent) auf mittlerweile 59 415.

Verändertes Zahlungsverhalten

Deutlich verändert hat sich während der Corona-Krise das Zahlungsverhalten. Über 73 Prozent der Girokonten werden mittlerweile online geführt. Kontoauszüge werden immer weniger am Kontoauszugsdrucker abgerufen, sondern gehen direkt in das Elektronische Postfach. „Daher entwickeln wir unsere Online-Banking-Funktionen stetig weiter, damit es für die Kunden noch übersichtlicher und einfacher ist, ihre Finanzgeschäfte im Blick zu behalten - selbstverständlich mit den gewohnt hohen Sicherheitsstandards“, erläutert Eschbach. So wurde die Sparkassen-App Anfang vergangenen Jahres von der Stiftung Warentest zum wiederholten Male als Testsieger ausgezeichnet. Diese wird bereits von mehr als 25 000 Kunden fast täglich genutzt. Alleine in 2022 erhöhte sich deren Anzahl um mehr als 4000.

Bargeld auf Rückzug

Dagegen ist Bargeld eher auf dem Rückzug. Seit Anfang 2020 haben die Verfügungen an den Kassen um mehr als 35 Prozent abgenommen. Bei den Geldausgabeautomaten reduzierte sich die Zahl der Abhebungen im gleichen Zeitraum um mehr als 400 000 Posten.

Im Gegensatz dazu stieg der Einsatz der Sparkassencard als Zahlungsmittel deutlich an. Im Jahr 2022 wurde die Karte fast 600 000 Mal für Zahlungsvorgänge eingesetzt, davon erfolgten 85 Prozent der Zahlungen kontaktlos.

Immobiliengeschäft-Entwicklung zweigeteilt

Während der Dienstleistungsbereich ein durchweg positives Ergebnis erzielte, entwickelte sich das Immobiliengeschäft der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden im abgelaufenen Geschäftsjahr zweigeteilt. In der ersten Jahreshälfte 2022 konnte die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden mit einem Umsatz von 20 Millionen Euro einen sehr starken Anstieg verzeichnen. Die deutlich gestiegenen Finanzierungskosten bremsten die Immobiliennachfrage aus. Derzeit verharren die Immobilienpreise auf einem hohen Niveau, so die Sparkasse. Nennenswerte Preisabschläge seien gegenwärtig noch nicht zu beobachten.

Spenden von 225 000 Euro

Im vergangenen Jahr erhielten zahlreiche gemeinnützige, soziale und karitative Einrichtungen Sparkassen-Spenden in Höhe von 225 000 Euro. Die finanzielle Unterstützung im Bereich Sponsoring belief sich auf 212 000 Euro. Dabei steht die Förderung nachhaltiger Projekte zunehmend im Vordergrund. Darunter fallen beispielsweise zwei Leuchtturmprojekte für Kindergärten und Schulen, die sich mit den Themen Umwelt, Klima und Natur beschäftigen. Hierfür stellt die Sparkasse 25 000 Euro zur Verfügung.

Mit E-Mobilität

Nachhaltigkeit hat die Sparkasse in ihrer Strategie fest implementiert. Der Fuhrpark wird sukzessive auf E-Mobilität umgerüstet, es stehen eine Vielzahl von E-Ladesäule zur Verfügung, ein eigenes Mobilitätskonzept für die Mitarbeitenden rundet dies ab.

Die Mitarbeiter

„Nach wie vor das wichtigste Kapital der Sparkasse sind unsere Mitarbeiter“, betont der Vorstandsvorsitzende Rainer Liebenow in der Mitteilung. Während viele Kreditinstitute jedes Jahr tausende Stellen abbauen, bleibt die Stellenanzahl bei uns seit Jahren nahezu gleich“. Zum Jahresende waren 378 Mitarbeiter bei der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden beschäftigt. Über die Hälfte davon nehmen das Angebot zum mobilen Arbeiten wahr. 29 Auszubildende und Studenten befanden sich Ende 2022 in Ausbildung. Für das Jahr 2023 stellt die Sparkasse insgesamt 20 neue Ausbildungs- und Studienplätze zur Verfügung.

Auf solider Basis

Alles in allem steht die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden auf einer soliden Basis, so die Selbstbewertung. Das Betriebsergebnis vor Bewertung und Steuern beläuft sich auf 26,7 Millionen Euro. Nach Bewertungsmaßnahmen und Steuern verbleibt ein Bilanzgewinn von 1,5 Millionen Euro. „Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden und sind trotz aller Widrigkeiten gut durch das Jahr gekommen und mehr noch, wir konnten unsere Marktposition sogar noch weiter ausbauen“, so das Fazit des Vorstandsvorsitzenden Rainer Liebenow.

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