Lörrach Spatenstich für Datenautobahn

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Beim Spatenstich (v.l.): Ilona Oswald, Fachbereichsleiterin Jugend/Schulen/Sport, Karl-Heinz Rudishauser, Geschäftsführer der Freien Evangelischen Schule, Martin Papendieck, atene KOM, Jörg Lutz, Paul Kempf, und Andrea Böcherer, Firma Schnell Foto: Konrad

Digitalisierung: Gewerbegebiet „Ob der Gass“ wird mit Glasfasertechnik ausgestattet

Lörrach - Das Gewerbegebiet „Ob der Gass“ wird nach dem Innocel-Quartier und dem Blasiring mit moderner Glasfasertechnik ausgestattet. Am Dienstagnachmittag war erster Spatenstich auf dem Gelände der Freien Evangelischen Schule in der Austraße.

Mit dem Ausbau schließt der Zweckverband „Breitbandversorgung“ des Landkreises gemeinsam mit der Stadtverwaltung eine Lücke in der schulischen und gewerblichen Versorgung in Lörrach.

Die Zukunftsfähigkeit des Vorhabens betonte Paul Kempf als Geschäftsführer des Zweckverbands: Nach dem Ausbau seien Anbindungen im Gigabitbereich in allen angeschlossenen Gebäuden möglich. Kempf rechnet mit rund neun Monaten Bauzeit. Die Gesamtmaßnahme soll im März 2022 abgeschlossen sein; sie reicht von der Straße „Ob der Gass“ bis zum Ende der Käppelestraße.

Sämtliche Anlieger seien angeschrieben worden, indes hätten bislang nicht alle reagiert – was in einem so frühen Stadium allerdings nicht unüblich sei, so Kempf. Die Investitionskosten für dieses Projekt betragen rund 600 000 Euro, die Hälfte der Summe trägt der Bund.

Das Prozedere vor Ort gestaltet sich technisch anspruchsvoll. Im Gewerbegebiet müssen Schulen und Unternehmen so gut es irgend geht erreichbar sein – für die Feuerwehr gilt das in besonderem Maße. Deshalb sind kurze, gut aufeinander abgestimmte Bauabschnitte vorgesehen. Die Tiefbauarbeiten werden von der Firma Schnell, Weil am Rhein, ausgeführt, die Glasfasermontage von der Saphir Group aus Laufen (CH).

Das Unterfangen für schnelles Internet bildet den Auftakt für weitere Großprojekte in der Stadt. So sollen etwa alle Schulen und weitere Gewerbegebiete in den nächsten drei Jahren an das Glasfasernetz angeschlossen und damit weitere Versorgungslücken beseitigt werden. Noch in diesem Jahr soll in der Wintersbuckstraße damit begonnen werden, die Bildungsmeile anzubinden.

„Digitale Infrastruktur ist megawichtig“, sagte Oberbürgermeister Jörg Lutz. Die Corona-Krise habe diese Notwendigkeit nochmals verdeutlicht. Lutz lobte die Arbeit des Zweckverbands und betonte angesichts der Perspektiven: „Besser kann man nicht investieren.“

Für den Anschluss von Schulen und Krankenhäusern werden insgesamt rund 25 Kilometer Trassenlänge gebaut. Die Kosten belaufen sich auf rund 5,6 Millionen Euro. 50 Prozent Förderung für den Anschluss von Schulen und Krankenhäusern in Lörrach geht vom Bund an den Zweckverband, in dem die Stadt Mitglied ist – sprich: rund 2,8 Millionen Euro.

Durch die Förderungen der Schulen können sich alle Unternehmen an und um die Hauptstrecke auf der Käppelestraße und Ob der Gass ebenfalls ans Glasfasernetz anschließen lassen. „Die Wirtschaftsförderung Lörrach (WFL) und der Zweckverband Breitbandversorgung arbeiten Hand in Hand, um möglichst viele Unternehmen ans Glasfasernetz anzuschließen. Auch in Zukunft werden Gewerbeunternehmen bei neuen Trassenführungen im Zusammenhang mit dem Glasfaserausbau – vor allem bei Schulen – aktiv angesprochen“, so Burkhard Jorg von der WFL. Als nächstes Gewerbegebiet werde „Brombach-Ost“ vollständig ans kommunale Glasfasernetz angeschlossen.

Die Förderung wird über den beauftragten Projektträger „atene Kom“ bewilligt und abgewickelt. „Danken möchten wir dem Bund für die großzügige Unterstützung. Digitalisierung von Bildung und Wirtschaft sind zentrale Themen, die wir in Lörrach voranbringen wollen“, betonte Lutz beim Spatenstich.

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