In den Ortsteilen Haagen und Hauingen ist die SPD nach wie vor stark, stellt dort die Ortsvorsteher. Dagegen hat sie mit den Jahren in traditionellen Hochburgen wie etwa dem Salzert deutlich an Zuspruch verloren. Das spiegelt sich auch im Gemeinderat wider, wo mit Cyperrek die einzige Sozialdemokratin aus der Kernstadt sitzt – nimmt man Tüllingen neben den Ortsteilen ebenfalls aus. Hier ist der Handlungsbedarf besonders augenfällig.
Mit Blick auf die Wähler möchte die SPD bei ihren Aktivitäten Jugendliche und junge Erwachsene stärker in den Blick nehmen – bei denen die Partei der Genossen gegenwärtig nicht gerade als „cool“ gelte. Während zu Zeiten Willy Brandts („Mehr Demokratie wagen“) die Sozialdemokratie vom gesellschaftlichen Wind des Wandels profitierte, tun dies nun andere – derzeit insbesondere die Grünen. Schlecht – der aus persönlichen und beruflichen Gründen vom Fraktionsvorsitz auf den Stellvertreterposten wechselte – bedauerte, dass das hohe Engagement der SPD-Fraktion, etwa für das Thema umweltfreundliche Mobilität (Ein-Euro-Tickets), von den Wählern nicht so honoriert wurde, wie erhofft.
Im Gemeinderat, wo mit den Sitzen von Grünen (10), SPD (6) und der Linken (1) theoretisch eine „linke Mehrheit“ möglich ist, wollen die Sozialdemokraten sach- und nicht parteiorientiert arbeiten. Gleichwohl werden insbesondere bei Mobilitätsthemen die größten Schnittmengen mit den Grünen gesehen.