Lörrach Spender machen’s möglich

Kristoff Meller

Fasnacht: Die Narrengilde weiht am Samstag den Nachfolger ihres 2019 verbrannten Narrenschiffs „Ammeledä“ ein.

Lörrach - Mit dem Dröschischopf ist am 11. Mai 2019 auch das Narrenschiff „Ammeledä“ der Narrengilde verbrannt. Außer einem verkohlten Stahlgerippe blieb nichts übrig. Dank zahlreicher Spenden und etwas Glück hat die Gilde einen Nachfolger gefunden, der am morgigen Samstag um 10 Uhr auf dem Alten Markt im Rahmen des Narrenbaumstellens getauft wird. Bis dahin ist vieles – aber nicht alles – geheim.

„Noch ein bisschen höher... wieder etwas runter, jetzt passt es.“ Mit einem großen „A“ aus Styropor in der Hand steht Gildenmeister Thomas Eckert am Bug des großen Narrenschiffs, während sein Gildenkollege Patrick Müller von unten den genauen Platz für den künftigen Namensschriftzug koordiniert. Welche Buchstaben sonst noch zum Namen des Schiffs gehören, wollen sie nicht verraten.

Stattdessen sprechen sie lieber über die große Hilfsbereitschaft nach dem Brandschaden. Insgesamt sind laut Müller Spenden in Höhe von 10 370 Euro zusammen gekommen. „Ohne diese Unterstützung wäre es nicht machbar gewesen, dafür sind wir echt dankbar“, betont Müller. Jeder der über 40 Spender wurde darum mit einer kleiner Metall-Plakette auf der Rückseite des Schiffes geehrt.

Per Schwertransport nach Lörrach

Ein weitere Grund dafür, dass auch in diesem Jahr ein großes Holzschiff den Abschluss der Lörracher Fasnachtsumzüge bilden kann: Die Narrengilde konnte in der Pfalz, bei den Narrenfreunden Kuhardt, einen gebrauchten Wagen für relativ wenig Geld erstehen. Per Schwertransport wurde das Gefährt im Mai 2019 dann nach Lörrach transportiert.

Allerdings hat es viele hundert Arbeitsstunden der Gilde in einer Halle des Gretherhofs gedauert, bis das Schiff im jetzigen Glanz erstrahlte. „Wir haben unter anderem einen neuen Riffelboden eingebaut, das Schiff mit Holz neu vertäfelt und innen gestrichen“, berichtet Müller beim Rundgang. Mit fast vier Metern Höhe ist der Nachfolger deutlich größer als die „Ammeledä“, bei der Breite und Länge sind es hingegen nur ein paar Zentimeter mehr.

Schiffsbauch dient als Lager und Technikraum

Der Umstand, ein neues Fahrzeug ausrüsten zu müssen, wurde indes auch dazu genutzt, um Schwächen der „Ammeledä“ zu beseitigen: „Bisher hatten wir nur ein kleines Stromaggregat, jetzt sind es zwei große“, erklärt Müller. Dazu gibt es nun eine abschließbare Tür als Zugang des überdachten Hecks. Der Schiffsbauch ist größer und wird als Lager und Technikraum genutzt. Dort befinden sich eine Nebelmaschine, die neue Soundanlage und die Stromaggregate.

Die neue Konfettikanone – das Lieblingsspielzeug von Obergildenmeister Jörg Roßkopf – hat laut Müller „etwas mehr Druck“ und ist am Bug verbaut. Neu ist zudem ein lautes Schiffshorn.

Ursache für Brand weiter unklar

Zum Brand des Dröschischopfs gibt es indes keine neuen Erkenntnisse, wie Polizeipressesprecher Jörg Kiefer auf Anfrage erklärte: „Es ist und bleibt unklar.“ Der Verdacht der Brandstiftung liege „sehr nah“, aber der Sachverständige habe keinen Brandbeschleuniger vor Ort gefunden. Zudem sei auch eine technische Ursache angesichts der Vielzahl von Fahrzeugen und Geräten, die im Schopf gelagert wurden, nicht auszuschließen.

Ob der Fall jemals geklärt werden kann, ist unklar. Die Polizei könne laut Kiefer nur auf neue Hinweise im Zusammenhang mit ähnlichen Fällen hoffen. „Oder vielleicht legt ja auch mal jemand seine Lebensbeichte ab.“

Die Narrengilde sucht unterdessen noch nach einem dauerhaften Parkplatz für ihr Schiff. Denn der derzeitige Standort sei auf Dauer mit jährlichen Kosten in Höhe von 1200 Euro zu teuer. Müller. „Wenn jemand einen überdachten und eingezäunten oder besser geschlossenen Lagerplatz hat, sind wir dankbar für einen Hinweis.“

Weitere Informationen: Taufe des Narrenschiffs am morgigen Samstag um 10 Uhr auf dem Alten Marktplatz. Ab 10.30 Uhr beginnt das Narrenbaumstellen.

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