In der nächsten Szene stehen alle Schauspieler an einem langen Tisch und machen zu stampfenden Technoklängen immer gleiche Bewegungen – eine Anspielung auf die Zwänge und Monotonie der Arbeitswelt. In anderen Szenen wird übermütig getanzt und gefeiert.
Je länger man zuschaute, desto mehr faszinierten die unterschiedlichen Charaktere. Da war der große schlackige Mann, der mit herrlich wegwerfender Ironie die Mundwinkel verzog. Da war die Frau, die nüchtern und ruhig sagte, was zu sagen war. Da war die Sängerin, die mit dramatisch voller Altstimme einen gesellschaftskritischen Song vortrug. Immer mehr wurde klar: Jede der Figuren auf der Bühne sucht ihren Platz neben den anderen Menschen und in der Gesellschaft.
Wer Theater spielt, erlernt auch Fähigkeiten, die im Berufsleben hilfreich sind: Sei es das Stimmtraining, die Bühnenpräsenz oder die Fähigkeit, mit anderen zusammen zu arbeiten. So wirkten die Schauspieler auch beim Zusammenstellen der Szenen mit, wie Regisseurin Annette Wimmer berichtete. Vor allem aber war ihnen eines anzumerken: Sie waren begeistert bei der Sache.