Jetzt ist er erst mal guter Dinge für das anstehende Großprojekt. Dafür wurde ein Gastdirigent verpflichtet: der in Basel wirkende norwegische Posaunist Phillip Boyle. Die Leidenschaft für Alte Musik führte ihn nach Basel, er spielt in eigenen Ensembles und macht derzeit seinen Master an der Musikhochschule Basel. Boyle hat spannende Musik aus seiner Heimat ins Programm gehoben – zur Begeisterung des Orchesters. Klar sei gewesen, dass ein Werk von Edvard Grieg dabei sein muss. Ansonsten seien aber hierzulande fast ausschließlich unbekannte Komponisten vertreten – mit Ausnahme einer Bearbeitung des Pop-Ohrwurms „Take on me“ von Aha. „Norwegen ist eine absolute Blasmusikhochburg mit vielen Brass Bands und einer lebendigen Komponistenszene“, erklärt Gramespacher. Und so ist ein frischer, nordischer Programm-Mix entstanden aus Arrangements der norwegischen Volks- und Popmusik und klassischen Originalwerken, von fantasievoll über jazzig, tänzerisch bis poppig.
„Sind moderner geworden“
Das passt zum Repertoire der Stadtmusik, die sich in den letzten Jahrzehnten stets weiterentwickelt hat. Mit der Intensivierung der Jugendarbeit vor rund 25 Jahren habe sich auch die musikalische Ausrichtung gewandelt: „Wir sind moderner geworden.“ Wurden früher meist Bearbeitungen klassischer Werke gespielt, stehen jetzt oft Stücke aus Rock und Pop oder original für Blasmusik Geschriebens im Vordergrund, so Gramespacher. Das spricht natürlich auch eher die jungen Musiker an. Und die liegen dem Verein sehr am Herzen.
Die jungen Orchester-Mitglieder schätzten das soziale Miteinander sehr. „Sie spüren wie wichtig es ist, sich in eine Gruppe einzugliedern, Freude am gemeinsamen Hobby zu haben, sich regelmäßig zu engagieren. Und sie erleben, dass sie nur gemeinsam etwas Schönes auf die Bühne bringen, das zudem noch anderen Freude macht.“ Junge Nachwuchsmusiker sind also herzlich willkommen.