Lörrach Spuren nordischer Klänge

Gabriele Hauger
Die Stadtmusik gibt ein Jahreskonzert. Foto: zVg/Ruda

Stadtmusik: Sinfonisches Blasorchester probt für großes Burghof-Konzert

Die Stadtmusik Lörrach ist ein Sinfonisches Blasorchester mit Tradition. Seine Wurzeln liegen im Jahr 1756. Zeiten wie diese dürfte das Orchester wohl noch nie erlebt haben. Doch es scheint Licht am Ende des Tunnels. Zuversichtlich planen die Musikerinnen und Musiker nach zweijähriger Corona-Pause nun wieder ein großes Jahreskonzert: Voraussichtlich wird es am 23. April im Burghof stattfinden. Die Vorfreude bei Vorstand und Musikern ist groß. Die Proben starten jetzt.

Von Gabriele Hauger

Lörrach. Daniel Gramespacher ist Vorsitzender des rund 45 Musiker starken Klangkörpers. Seine Devise: „Wir versuchen, das Beste aus der Lage zu machen“.

Rückblick

So wurden immerhin einige Konzerte durchgeführt: im Rosenfelspark 2020, in den Langen Erlen, das Platzkonzert im Gewerbegebiet oder das jüngste in der Bonifatiuskirche im Advent. In der Hohephase des Infektionsgeschehens wurde pausiert. Wenn die Situation es erlaubte, wurde aber geprobt: draußen und mit Abstand. „Für die Musiker ist das keine leichte Aufgabe. Man hört die anderen Spieler nicht so gut, kann sich schwieriger abstimmen. Und für die musikalische Leitung ist es natürlich auch herausfordernd, den Gesamtklang zu erfassen und zu steuern. Was selbst für Profi-Musikern schwierig ist, ist es bei Laien erst recht“, so Gramespacher.

Jungmusiker

Zufrieden ist er darüber, dass aus dem Aktivorchester nur ganz wenige abgesprungen sind. Der Knackpunkt sei eher der, die Kinder und Jugendlichen bei der Stange zu halten. „Wenn die Konstanz des Probens fehlt, verlieren einige die Lust. Teenager orientieren sich zudem schnell neu, suchen sich etwa anderes oder verlieren den Bezug zur Musik. Es wird nicht einfach, das nach der Pandemie wieder aufzufangen.“ Gramespacher baut hier für das Jugendorchester auf die Kooperation mit der Musikschule, aus deren Reihen immer wieder Nachwuchsmusiker für die Stadtmusik rekrutiert werden.

Burghof-Konzert

Jetzt ist er erst mal guter Dinge für das anstehende Großprojekt. Dafür wurde ein Gastdirigent verpflichtet: der in Basel wirkende norwegische Posaunist Phillip Boyle. Die Leidenschaft für Alte Musik führte ihn nach Basel, er spielt in eigenen Ensembles und macht derzeit seinen Master an der Musikhochschule Basel. Boyle hat spannende Musik aus seiner Heimat ins Programm gehoben – zur Begeisterung des Orchesters. Klar sei gewesen, dass ein Werk von Edvard Grieg dabei sein muss. Ansonsten seien aber hierzulande fast ausschließlich unbekannte Komponisten vertreten – mit Ausnahme einer Bearbeitung des Pop-Ohrwurms „Take on me“ von Aha. „Norwegen ist eine absolute Blasmusikhochburg mit vielen Brass Bands und einer lebendigen Komponistenszene“, erklärt Gramespacher. Und so ist ein frischer, nordischer Programm-Mix entstanden aus Arrangements der norwegischen Volks- und Popmusik und klassischen Originalwerken, von fantasievoll über jazzig, tänzerisch bis poppig.

„Sind moderner geworden“

Das passt zum Repertoire der Stadtmusik, die sich in den letzten Jahrzehnten stets weiterentwickelt hat. Mit der Intensivierung der Jugendarbeit vor rund 25 Jahren habe sich auch die musikalische Ausrichtung gewandelt: „Wir sind moderner geworden.“ Wurden früher meist Bearbeitungen klassischer Werke gespielt, stehen jetzt oft Stücke aus Rock und Pop oder original für Blasmusik Geschriebens im Vordergrund, so Gramespacher. Das spricht natürlich auch eher die jungen Musiker an. Und die liegen dem Verein sehr am Herzen.

Die jungen Orchester-Mitglieder schätzten das soziale Miteinander sehr. „Sie spüren wie wichtig es ist, sich in eine Gruppe einzugliedern, Freude am gemeinsamen Hobby zu haben, sich regelmäßig zu engagieren. Und sie erleben, dass sie nur gemeinsam etwas Schönes auf die Bühne bringen, das zudem noch anderen Freude macht.“ Junge Nachwuchsmusiker sind also herzlich willkommen.

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