Lörrach Stabwechsel am „Hebel“

Die Oberbadische
Albrecht Schmidt übergibt an Stefanie Müller, die am Hebel bereits die Fächer Deutsch und Französisch unterrichtet. Foto: Markus Greiß Foto: Die Oberbadische

Schule: Albrecht Schmidt verabschiedet

Von Markus Greiß

Lörrach. Albrecht Schmidt, Direktor des Lörracher Hebelgymnasiums, ist am Dienstag in den Ruhestand verabschiedet worden. Bei der vom Hebel-Kammerchor und der Klezmer-Gruppe musikalisch untermalten Abschiedsfeier würdigten zahlreiche Redner Schmidts Verdienste für „das Hebel“ und sein Lebenswerk als Pädagoge an Schulen in nah und fern.

„Vom Gringo zum Gaucho“ zum „Hebel“

Zu Beginn sang der Hebel-Kammerchor das peruanische Volkslied „Una Flauta del Pastor“ für den scheidenden Direktor, der bis vor fünf Jahren die deutsche Schule im peruanischen Lima geleitet hatte. Von dort hatte Schmidt ein aufsehenerregendes Instrument mitgebracht: den Unterkiefer eines Esels, über dessen Zahnreihen nun eine Chorsängerin im Liedrhythmus strich.

Stefan Wiedenbauer, stellvertretender Hebel-Schulleiter, schilderte humorvoll die Gerüchte, die sich um den „vom Gringo zum Gaucho“ (südamerikanischen Viehzüchter) gewandelten Schmidt rankten, bevor dieser 2013 beim Hebel wieder einstieg. Mit südamerikanischem Temperament habe er die Aufgaben angepackt und sich dabei immer am Wohl der Schüler, der Schule und des Kollegiums orientiert. Wiedenbauer nannte unter anderem Schmidts Einsatz im Rahmen der Schulentwicklungsplanung in Lörrach, bei der zeitweilig ein Umzug des Hebelgymnasiums in die Neumattschule im Raum gestanden hatte.

Oberbürgermeister Jörg Lutz ging in seiner Laudatio kurz auf die angedachte Verlegung ein, gegen die sich der Direktor gewandt hatte. Schmidt habe sich mit Argumenten durchgesetzt, sodass die Schulentwicklung nun in eine andere Richtung gehe.

Thomas Steiner vom Regierungspräsidium Freiburg zeichnete die Laufbahn Schmidts nach, die 1981 in Weil am Rhein begann und ihn über eine deutsche Schule im ecuadorianischen Quito und das Weiler Kant-Gymnasium 1999 erstmals ans Hebel-Gymnasium führte, wo er fünf Jahre als stellvertretender Schulleiter fungierte. Nach seinem Aufenthalt in Lima kehrte Schmidt schließlich als Direktor ans Hebel zurück.

Direktor Frank Braun vom Hans-Thoma-Gymnasium strich die gute Kooperation der Schulen auf dem Campus heraus, die allen Beteiligten nutze. Im Namen der Lehrerschaft lobte Frauke Hagedorn Schmidts Geradlinigkeit und Tatkraft, die unter anderem in der Umgestaltung der Lehrerbibliothek zum Ausdruck gekommen sei.

Offenes Ohr für Eltern

Für den Elternbeirat dankte Clemens Tschöpe Schmidt dafür, immer ein „offenes Ohr für die Wünsche und Sorgen der Eltern“ gehabt zu haben. Die beiden Schülersprecher Fee Koppenburg und Jonas Schwarzwälder übergaben ihrem Direktor ein Buch mit Schülerbeiträgen aus sämtlichen Klassen.

Der Vorsitzende der „Freunde des Hebelgymnasiums“, Hermann Harrer, lobte den intensiven Austausch zwischen Freundesverein und Direktorium, bevor der aus Schuldirektoren zusammengesetzte „Black Forest Headteachers‘ Choir“ dem scheidenden Kollegen ein Abschiedsständchen sang.

Zum Schluss ging Albrecht Schmidt auf den Umgang mit Konflikten im Schulalltag ein. Es liege in der Natur der Sache, dass es mitunter auch einmal heftigen Dissens gegeben habe, der aber stets mit fairen Mitteln ausgetragen worden sei. Meist habe man einen tragfähigen Kompromiss gefunden, und immer sei die Achtung vor dem Gegenüber geblieben.

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