Lörrach Stadtplanung „unkoordiniert“

Guido Neidinger
Die Führungsriege der Baugenossenschaft Lörrach (v.l.): Andreas Seiter, Theo Fräulin und Markus Lacher. Auf dem Foto fehlt Frank Roser. Foto: Guido Neidinger

Wohnungsbau: Seiter: „Wir müssen in Lörrach anders agieren“.

Lörrach - Die Euphorie vor einem Jahr ist bei der Baugenossenschaft bezüglich des Neubauprojekts „Lerchenhof“ längst verflogen und Ernüchterung gewichen. Zunächst wurde das Projekt zwischen Brühl- und Kreuzstraße von 45 auf 36 neue Wohnungen von der Stadtplanungsbehörde gestutzt. Damit entsteht den Baugenossen ein Wohnflächenverlust von rund 700 Quadratmetern. Seither wartet die Genossenschaft auf die Baugenehmigung und wird laut Geschäftsführer Andreas Seiter „immer wieder vertröstet“. Der Verzug von mehr als einem Jahr kostet das Unternehmen laut Theo Fräulin (Vorsitzender des Aufsichtsrates) bereits jetzt rund 500 000 Euro.

Wohnungsbaupolitik der Stadt Lörrach kritisiert

In diesem Zusammenhang kritisierte Seiter die Wohnungsbaupolitik der Stadt Lörrach hart. 2015 hatte Oberbürgermeister Jörg Lutz angekündigt, bis zum Jahr 2025 insgesamt 2500 neue Wohnungen bauen zu wollen. „Ich glaube nicht, dass dieses Versprechen erfüllt werden kann, wir sehen nicht wirklich das notwendige Tempo“, erklärte Seiter. Die vom Oberbürgermeister und Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic erst kürzlich ausgesandte Botschaft, die Stadt sei traumhaft ins Baujahr 2019 gestartet, bezeichnete Seiter als „fehl am Platz“. Der Stadtplanung warf Seiter vielmehr eine „mangelhafte Koordination“ von Bauprojekten und damit deren Verzögerung vor. Seiter bestätigte die Aussage, es dauere zu lange, bis die Rechte wisse, was die Linke tue und umgekehrt.

Ständig werde im Rathaus davon geredet, wie wichtig die Wohnraumverdichtung angesichts des Flächenmangels sei. „Wenn es aber ernst wird, dann wird ein Rückzieher gemacht“, kritisierte Seiter. Das gelte selbst für das eigene Bauvorhaben auf dem Areal Weberei Conrad, das durchaus ein zusätzliches Geschoss vertrage. „Wir müssen in Lörrach anders agieren“, so Seiter.

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