Lörrach Stilmix und Musiktalente von Tua bis Ätna

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Das norwegische Party- und Musikerkollektiv Kakkmaddafakka Foto: Hania Komasinska

Festival: Between the Beats im März nächsten Jahres / 2020 abgesagtes Line-up wird weitgehend übernommen

Lörrach - Das diesjährige Between the Beats Festival, das Anfang April über die Bühne gegangen wäre, fiel dem Coronavirus zum Opfer. Das abwechslungsreiche Line-up soll nun am 26. und 27. März 2021 im Burghof Lörrach und Alten Wasserwerk fast deckungsgleich präsentiert werden.

Unter anderem mit Kakkmaddafakka, Tua, Ätna, Ilgen-Nur und Jungstötter sollen die Konzerte wie gewohnt ein breites Spektrum junger Musiktalente abbilden, die nicht nur verschiedene Genres abstecken, sondern durch Stilmixe auch neue definieren.

Neu im Burghof-Programm ist als Headliner am Samstag, 27. März 2021, Maeckes & Die Katastrophen. Wie geplant treten Alex Mofa Gang und Maffai im Alten Wasserwerk am späteren Abend des 27. März auf.

Jungstötter und Ätna

Zum Start führt Jungstötter (26.3.) in die Tiefe und ins Innere. Fabian Altstötter hat sich schon mit seiner früheren Band Sizarr der Ästhetik der Melancholie hingegeben. Aus dem Kokon des jungen Sängers hat sich ein gereifter Erzähler entpuppt. Jungstötters erstes Album „LOVE IS“ ist eine Achterbahnfahrt. Seine Songs sind ganz sparsam instrumentiert. Zärtlich ist diese Musik, von einem seltsam introvertierten Pathos behaftet.

Ätna (26.3.) gehören zu den aufregendsten deutschen Newcomern. Sie spielen auf den wichtigen Festivals im In- und Ausland, unter anderem beim Montreux Jazz Festival. Inéz und Damian erschaffen aus Versatzstücken ganz unterschiedlicher Strömungen und Genres ein avantgardistisches Gesamtkunstwerk aus Musik, Fashion und Design.

Ilgen-Nur

Eine absolute Ausnahmeerscheinung in der deutschen Musiklandschaft ist Ilgen-Nur (26.3.). Die Slackerqueen ist eine herausragende Songwriterin, Sängerin und Gitarristin. Das zeigt ihr erstes Album „Power Nap“: lässig dahergespielte Indiehits mit Unmengen an Ohrwurmpotential, die unaufgeregt Alltags- und Adoleszenzbeobachtungen aneinanderreihen.

Brandheißer Act Kakkmaddafakka

Das norwegische Party- und Musikerkollektiv mit dem eigenwilligen Namen Kakkmaddafakka (26.3.), der in der Fantasiesprache der Band „Partylöwe“ bedeutet, hat sich auf den europäischen Festivalbühnen als brandheißer Act etabliert. Ihrem Indiepop wird mit tanzbaren Disco-Schnipseln und einem Funken Hip-Hop unwiderstehliche Leichtigkeit verliehen. Den Norwegern gelang es in Windeseile, eine treue Fanbase aufzubauen. Das in diesem Jahr erschienene „Diplomacy“ verzückt mit einer Unmenge guter Laune.

Tua am zweiten Abend

Der zweite Abend startet mit Tua (27.3.). Seit Jahren hat die Musikwelt auf ein neues Album von Tua gewartet, und nun ist es da. Der Rapper, Sänger und Produzent meldet sich mit seiner bislang persönlichsten Scheibe zurück: „TUA“ reflektiert eine Biografie voller Brüche – und erzählt dabei eine Geschichte über das Leben selbst. Der Sound der Platte brodelt mit osteuropäischen Einflüssen ebenso wie Ahnungen von Drum & Bass, Garage und Techno.

Maeckes & Die Katastrophen, Maffai

Maeckes & Die Katastrophen (27.3.) verpassen dem zweiten Abend einen weiteren Energieschub. Statt einfacher Lösungen und gerader Wege ist Maeckes der Mann für Graustufenregenbögen: kompliziert, verschroben, ironisch, zynisch, herzergreifend – und sprachlich eine Wucht.

Das Gegengift zum Erwachsenwerden trägt einen neuen Namen: Maffai (27.3.). Das 2018 in Süddeutschland gegründete Quartett bewegt sich soundtechnisch irgendwo zwischen wütendem Indie und filigranem Post-Punk. Maffai kombinieren verwaschene Gitarrenmelodien und flächige Synthies mit Texten zwischen Direktheit und kryptischer Metapher. Somit treiben sie den Zuhörer tanzend durch alle Gefühlslagen.

Alex Mofa Gang

Für ein furioses Festival-Ende soll die Alex Mofa Gang (27.3.) sorgen. Alex hat Hummeln im Hintern. Aber kein Grund zur Sorge, auch mit dem dritten Studioalbum „Ende Offen“ lässt ihn seine Gang nicht den Vorgarten des Reihenhauses gießen. Passend zum Thema des Albums, das von Aufbruch und Ausbruch handelt, wird es Zeit, die Couch gegen den Tourbus und das Wohnzimmer gegen Konzertsäle zu tauschen, um allerhand tragische, komische und skurrile Abenteuer zu bestehen und auf der Bühne von ihnen zu erzählen.

Auch bei der Festivalausgabe 2021 erfolgt der Transfer zwischen Burghof und Altem Wasserwerk mit Elektrofahrzeugen von my-e-car.

  Tickets gibt es unter www.burghof.com, www.alteswasserwerk.de, im Kartenhaus des Burghof und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

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