Lörrach Stimmen erklingen für Kinderrechte

Gabriele Hauger
Stimmen-Vielfalt in der Lörracher Innenstadt. Foto: zVg/Junkov/Archiv

Interview: „Lörrach singt“ am Samstag: dieses Jahr mit Schwerpunkt UN-Kinderrechtskonvention.

Lörrach - Beim Lörracher Gesangsfest „Lörrach singt!“ im Rahmen des Stimmen-Festivals singen am Samstag, 29. Juni zwischen 10 und 17 Uhr wieder zahlreiche Chöre auf verschiedenen kleinen Bühnen und erfüllen damit die Stadt mit Musik. Die 18. Ausgabe des Gesangsfestes steht in diesem Jahr ganz im Zeichen von „30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention“ und UNICEF. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen setzt sich seit über 70 Jahren weltweit für das Überleben, den Schutz und die Bildung von Kindern ein. Vor 30 Jahren wurden die Rechte von Kindern in der UN-Kinderrechtskonvention erstmals formuliert, von fast allen Ländern der Erde als Richtlinie anerkannt und UNICEF beauftragt, für ihre Verwirklichung zu sorgen. Gabriele Hauger befragte Hauptorganisatorin Jessica Benner über den Ablauf Gesangstags und die Bedeutung gemeinsamen Singens.

Frage: „Lörrach singt!“ und 30 Jahre UN-Kinderrechtskonvention: Wie kamen Sie darauf, diese beiden auf den ersten Blick nicht zusammengehörenden Termine miteinander zu verknüpfen?

„Lörrach singt!“ ist ein fester Bestandteil des Stimmen-Festivals. Das Festival verbindet eine jahrelange enge Zusammenarbeit mit UNICEF, die bisher vornehmlich unter den Vorzeichen des Umweltschutzes stand. Frau Langen von der Arbeitsgruppe UNICEF-Lörrach kam auf uns zu und fragte, ob es nicht eine Möglichkeit gebe, bei Stimmen den Geburtstag der Kinderrechtskonvention mit aufzunehmen. Auch uns liegt das Thema sehr am Herzen, und wir haben uns über diese Anfrage sehr gefreut. Bei „Lörrach singt!“ treten viele Kinder- und Schulchöre auf. Durch die Beteiligung von Abélia Nordmann, Andrea Nydegger und den Kinder- und Jugendchor Lörrach mit dem eigens dafür komponierten Geburtstagsgesang ist das Singfinale auch ein gelungener und stimmiger Abschluss zum Gesangsfestival.

Frage: Es treten bei „Lörrach singt!“ ja nicht nur Kinderchöre auf. Widmen sich auch die erwachsenen Stimmen dem Thema und wenn ja wie?

Alle Chöre wurden dazu eingeladen, passende Lieder zu diesem Thema mit in ihr Programm aufzunehmen. Hier haben wir auch Rückmeldungen von Erwachsenen-Chören erhalten, die gerne mitmachen. Das Konzept von „Lörrach singt!“ wurde nicht geändert, der Ablauf bleibt in bewährter Form.

Frage: Kinder erheben für ihre Rechte die Stimme, heißt es im Programm. Wie sieht das konkret aus?

Da es eine Uraufführung sein wird, sind wir alle noch gespannt, wie es genau sein wird. Das Singfinale beginnt um 17 Uhr an der Außenbühne am Burghof. Hier singen, sprechen und dichten die jungen Sängerinnen und Sänger des Kinder- und Jugendchors Lörrach die Kinderrechtskonventionen. Da ist natürlich die Unterstützung des Publikums sehr willkommen. Schließlich soll nicht nur das Bewusstsein der Kinderrechte gestärkt werden, sondern für alle Menschen.

Frage: Werden Passanten und Zuhörer explizit auf das Thema Kinderrechte aufmerksam gemacht?

Es gibt einen Infostand von UNICEF bei uns im Burghof. Hier findet man die Kinderrechtskonvention als kleines Buch zum Schmökern. Es gibt die Konvention als originalen Konventionstext und einmal kinderfreundlich formuliert. Für weitere Fragen steht darüber hinaus das Personal am UNICEF-Infostand zur Verfügung.

Frage: Generell gefragt: Was bewirkt gemeinsames Singen bei Kindern?

Wenn man bei „Lörrach singt!“ mit involviert ist, spürt man deutlich – egal ob bei Erwachsenen oder Kindern –, dass gemeinsames Singen Verbindung schafft und Grenzen überwinden kann. Bei einem Mitsingangebot können ganz unterschiedliche Menschen zusammentreffen, und es entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, das ansonsten spontan unter fremden Menschen nur schwer zu erreichen wäre.

Frage: Im Chor zu singen, ist wieder „in“. Warum fehlen aber oft die Männerstimmen? Singen Männer weniger gern oder trauen sie sich nicht?

Bei „Lörrach singt!“ lässt sich dieses Problem eher weniger beobachten. Wir haben viele gemischte Chöre, aber auch reine Männerchöre, wie zum Beispiel den Männerchor Küttigen oder Einzelkünstler mit im Programm.

Frage: Welche Auftritte bei „Lörrach singt!“ möchten Sie in diesem Jahr besonders hervorheben?

Eigentlich möchte ich ungern einzelne Auftritte hervorheben, da sicher alle hörenswert sein werden und sich viele Beteiligte seit Monaten auf diesen Tag vorbereiten und sehr viel Herz und Energie in diesen Tag stecken. Bemerkenswert ist aber sicher, dass Reiner Bauer mit „seiner Gitarre“ von Beginn an dabei ist. Er macht immer ein Mitsingangebot und wird dieses Jahr 73 Jahre alt.

Außergewöhnlich ist auch, dass Frau Kegel einen eigenen Song zu „Lörrach singt!“ geschrieben hat und diesen mit der Grundschule Kandern nun zum ersten Mal aufführen wird.

Frage: Ist „Lörrach singt“ ein Selbstläufer, was Resonanz und Anmeldungen betrifft?

Wir haben in der Tat viele Chöre, die sich jedes Jahr anmelden, darüber freuen wir uns natürlich sehr. Es ist auch schön zu sehen, dass es jedes Jahr auch wieder neue Chöre gibt, die das Singfestival bereichern.

Frage: Warum funktioniert das Prinzip von „Lörrach singt!“ auch im 18. Jahr?

Von „Lörrach singt!“ geht eine ganz eigene positive Energie aus. Die ganze Lörracher Innenstadt ist so mit Gesang gefüllt und zieht Besucher einfach an. Man entdeckt immer neue Formationen oder ein neues Lied. Den Auftakt des Stimmen-Festivals macht Freude auf mehr Gesang und Konzerte.  Lörrach singt: Samstag, 29. Juni, 10 bis 17 Uhr, Lörracher Innenstadt, Eintritt frei

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading