Lörrach Stimmungsvoll die Fäden spinnen

Dorothea Gebauer
Das „Jazz & More Collective“ gastierte im Jazztone. Foto: Dorothea Gebauer

Konzert: Jazzkunst im Jazztone.

Lörrach - Wie lebt ein Dozent einer Musikhochschule? Einer, der im Herzen Musiker ist? Sicher geht es ihm in der Lehre gut.

Besser aber vielleicht, wenn er auf die Bühne tritt? Die acht Musikerpersönlichkeiten, die sich im Jazztone auf der Bühne eingefunden haben, liefern Eigenkompositionen oder arrangieren Bekanntes lustvoll neu und anders. Sie transportieren noblen feinsten Bläserklang und bringen eine warme geschmeidige Stimme, Gitarre und Bass mit.

Rhythmisch komplexe Kompositionen

Knisternde Eleganz und souveräne Professionalität schweben über dem vollen Haus im Jazztone und faszinieren von Anfang an. Besucher werden mit sattem Brass verwöhnt, aber auch rhythmisch komplexen Kompositionen herausgefordert und unterhalten.

„Jazz & More Collective“ ist eine Band, die mit dem Dozententeam der Landesmusikademie Ochsenhausen besetzt ist. Sie unterrichten an verschiedenen Jazzdepartements europäischer Musikhochschulen. Sie kokettieren zunächst damit, dass sie ein Gewächs aus dem Süden sind aber auch damit, einen der ganz Großen wie der Gitarrist Gran Klinghagen zu den ihrigen zählen zu können.

Torsten Krill am Schlagzeug ist Landesjazzpreisträger. Joe Kraus an der Trompete spielte bereits mit Klaus Doldinger und komponierte auch für Xavier Naidoo. Veit Hübner hat den Kleinkunstpreis gewonnen und wird kurzerhand ironisch als Schwabenkönig bezeichnet.

Während man mit fast allen süddeutschen Bands irgendwo Kontakt hatte, bringen alle auch internationale Konzerttätigkeit mit. Johannes Herrlich ist Posaunist an einer Privatuni in Wien, Klinghagen arbeitet in Göteborg.

Mehrfach preisgekrönt und hochgelobt

Doch die mehrfach Preisgekrönten und Hochgelobten nehmen es locker. Sie nehmen eigenes Können, Erfahrungen und die Kraft ihrer Beziehungen und delirieren zielsicher von Plateau zu Plateau. Da ist es beinahe egal, ob der Inspirationsort Ochsenhausen oder ein See In Schweden ist. In Ochsenhausen verspürte man in ländlicher Umgebung beim Spaziergang eine Art „Stevie Wonder Stimmung“ und kreiert beim Blick eines Ochsen „Stomping Ochs.“

Was dabei entsteht, ist ein übermütiger, frecher und rhythmisch-flirrender Teppich. Bei der Eigenkomposition zum Sommerhaus am See in Schweden berührt, wie die kräftige Posaune und Trompete sich zurücknehmen und feinste Spinnfäden weben können. Saxophon und die Stimme von Jazzsängerin Fola Dada versetzen in ganz zauberhafte Stimmung und malen dichte Bilder.

Dabei glänzt Nachwuchstalent Markus Harm am Saxophon. Sein sensibles und einfühlsames Spiel geht eine magische Symbiose mit Fola Dada ein. Mit glanzvoller Stimme, souveräner Leichtigkeit und Humor moderiert sie durch den Abend.

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