Alle Fraktionschefs beklagen, dass die Stadt Lörrach das Gelände aufgrund des horrenden Kaufpreises nicht selbst kaufen konnte. „Für die Stadt war dieser Preis nicht darstellbar“, bringt Claassen das Dilemma auf den Punkt. „Dadurch sind wir nicht mehr die großen Akteure, sondern diejenigen, die das Geld haben“, ist Kurfeß besorgt. Claassen hofft, dass für das Gelände nach einem möglichen KBC-Abzug „eine gute Nachnutzung in Zusammenarbeit mit unserer Wirtschaftsförderung gelingt“. Denkbar ist für ihn im schlimmsten Fall aber auch, „dass hier eine riesige Gewerbebrache entsteht. Und das wäre für unsere Entwicklung tödlich. Am schlimmsten aber wäre, dass die Stadt dem hilflos ausgeliefert wäre.“ Auch Schlecht hegt „die Hoffnung, dass der neue Eigentümer das Gelände nicht verfallen lässt, sondern es einvernehmlich mit der Stadt entwickelt“.
Petra Höfler will „den Teufel nicht an die Wand malen“. Sie baut auf die Aussagen der neuen Eigentümer gegenüber der Stadt, „dass sie das KBC-Areal nicht als Spekulationsobjekt betrachten, sondern eine Entwicklung in Gang setzen, die der Kommune nicht schadet“.
Ob sich das Gelände angesichts des Kaufpreises überhaupt unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten für Gewerbezwecke – und nur Gewerbe ist hier zulässig – vermarkten lässt, dahinter setzt Oberbürgermeister Jörg Lutz „viele Fragezeichen“.