Lörrach Technopartys sind kein Streichquartett

Die Oberbadische

AUT : Veranstaltungen im Freien unter der Autobahnbrücke kontrovers diskutiert

Von Kristoff Meller

Lörrach. Wie bereits am Dienstag im Brombacher Ortschaftsrat (wir berichteten) sorgte das Thema „Veranstaltungen im Freien“ auch am Donnerstag im Ausschuss für Umwelt und Technik für eine Debatte ohne klares Ergebnis darüber, ob und wie viele Partys künftig auf den drei von der Stadt ausgewiesenen Flächen gefeiert werden dürfen. „Es liegt in ihrer Hand“, betonte Bürgermeister Michael Wilke. Die Fraktionen wollen das Thema vor der nächsten Gemeinderatssitzung erneut diskutieren, ein Stimmungsbild fragte Wilke nicht ab, da „noch viele Fragen offen“ seien.

Ein Hauptstreitpunkt bleibt die Lautstärke: Die Freizeitlärmrichtlinie wurde laut Beschlussvorlage zwar bei beiden Probe-Veranstaltungen im Oktober unter der Autobahnbrücke eingehalten, dennoch gab es mehrere Anwohner-Beschwerden über die Lautstärke der Technopartys. Das werde in der Vorlage so nicht dargestellt, kritisierte Brombachs Ortsvorsteherin Silke Herzog (Freie Wähler). „Man kann die Leute nicht so einer Lautstärke aussetzen“, sagte Herzog. Zumal die zweite Party mehr als zehn Stunden lang dauerte.

„Bei der ersten Veranstaltung war die Grenze des Zumutbaren erreicht, bei der zweiten wurde sie deutlich überschritten“, beklagte Elke Meinzer stellvertretend für mehrere anwesende Anwohner.

Herzogs Fraktionskollege Matthias Lindemer, der den Antrag für die Partys 2014 eingebracht hatte, konnte den Unmut „in einigen Punkten“ verstehen. „Natürlich ist es unglaublich laut, aber das sind die Fasnacht und andere Veranstaltungen auch.“ Die Fläche sei nicht ideal, aber ein Kompromiss aus Rücksicht auf Anwohner und die Wasserschutzzone im Grütt.

Lindemer beklagte ebenso wie Stephan Berg (Grüne) zudem die „unglaublich hohen Auflagen“, die für einen privaten Veranstalter kaum zu stemmen seien. Dennoch erhofft er sich, falls die Beschlussvorlage im Gemeinderat eine Mehrheit findet, dass dort künftig eine „bunte Fläche“ entsteht – „für Technopartys genau so wie für ein Streichquartett“.

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