Mit „voller Kraft voraus“ steuerte der Interpret danach auch durch die hochvirtuose, mit reichlich kniffligem Fugenwerk bestückte und im langsamen Mittelteil „freimaurerisch“ angehauchte „Fantasie in f-Moll“ von Wolfgang Amadeus Mozart, die ihre angebliche Bestimmung für eine Orgelwalze schon vom ersten Takt an weit hinter sich lässt.
Als Musterbeispiel des französischen musikalischen Impressionismus entzückte gleich danach das tänzerische Filigran des „Allegro vivace“ aus Louis Viernes vierter Orgelsinfonie. Zwischen barocker Strenge und romantischem Überschwang entfaltete der Konzertgeber dann sein fulminantes Können als Improvisator mit einer effektbetonten Melange der Choralmelodien „Es wolle Gott und gnädig sein“ und – auf Hörerwunsch hinzugefügt – „In dich hab ich gehoffet“.
Den Beschluss des fesselnden Recitals bildete Felix Mendelssohn-Bartholdys weiträumig angelegte erste Orgelsonate mit den eingangs in machtvolle Akkorde eingeflochtenen Choralzeilen „Was mein Gott will…“, einem bezaubernde Melismen verströmenden Adagio danach nebst pathetischen Klangbildern im folgenden Andante recitativo und mit quirlig sprudelnden Arpeggio-Läufen im rasend schnellen Finalsatz. Minutenlanger Beifall drückte herzlichen Dank und Hoffnung auf baldiges Wiederhören aus.