Lörrach Theater macht stark

Veronika Zettler
Theaterleiterin Karin Maßen im Gespräch mit Vertretern verschiedener Schulen. Foto: Veronika Zettler

Tempus fugit: Fruchtbare Zusammenarbeit mit Schulen.

Lörrach - Im und am Theater lernen, Persönlichkeit und Selbstsicherheit stärken, Talente entdecken, Kompetenzen erwerben: Diese Ziele verfolgt das Theater Tempus fugit mit verschiedenen theaterpädagogischen Projekten für Schüler. Wie vielfältig und produktiv die Angebote sind, zeigte am Donnerstag eine Gesprächsrunde mit Schulvertretern.

Der Blick in die aktuelle Fugit-Broschüre „Theater und Schule“ macht klar: Mit seinen Theaterprojekten greift Tempus fugit eine Vielzahl von Themen auf, die Kindern und Jugendlichen, aber auch Lehrern, Schulsozialarbeitern und Eltern auf den Nägeln brennen. Mal geht es darum, das Miteinander zu stärken oder Motivation zu fördern, mal um Prävention von Mobbing, Kriminalität oder sexualisierter Gewalt.

Andere Angebote widmeten sich dem Übergang von der Schule in den Beruf, etwa das Bewerbertraining (ab Klasse 7) oder das Erfolgsprojekt „Nur Mut“ für Acht- und Neuntklässler, das nach Angaben von Theatergründerin und -leiterin Karin Maßen bereits über 30 000 Schüler gesehen haben.

Nah  an  der  Lebensrealität der  Schüler

Die theaterpädagogischen Angebote setzen auf einen niedrigschwelligen Zugang, binden das junge Zielpublikum ein und bewegen sich nah an der Lebensrealität der Schüler. So finden im Projekt „Zivilcourage“, bei dem es um das richtige Verhalten in heiklen Situationen geht, die rund 20 jungen Erwachsenen des Spielzeitteams in der Regel sofort den direkten Draht zu den Schülern.

Erfolgsprojekte sind auch die Theater-AGs an verschiedenen Schulen (im vergangenen Jahr waren es 14), wobei es langfristiges Ziel sei, lehrergeführte Gruppen aufzubauen und zu unterstützen, wie Theaterpädagogin Julia Matt erklärte. „In unseren Theater-AGs entsteht etwas ganz anderes, wenn Tempus fugit dabei ist“, lobte indes Christine Mörth (Fridolinschule Lörrach) die Arbeit von Theaterpädagoginnen wie Hanna-Laura Veit.

Ebenso bieten Karin Maßen und ihr Team Vor- und Nachbereitung von Theaterbesuchen sowie die Möglichkeit, als „Patenklasse“ eine Theaterproduktion von den Proben bis zur Premiere zu begleiten. Umfangreich ist der Präventionsbereich: So befasst sich das Stück „Fisch im Netz“ – es wird direkt im Klassenzimmer aufgeführt – spielerisch mit den schönen und weniger schönen Seiten der Sozialen Medien. Immerhin sollen bereits rund 75 Prozent aller Viertklässler ein Smartphone besitzen, so Karin Maßen. Ein weiteres Klassenzimmerstück mit dem Titel „Alles auf Anfang“ setzt sich im engeren Sinn mit Ladendiebstahl auseinander, im weiteren will es jungen Menschen dabei helfen, nicht mitzumachen, wenn man nicht mitmachen will.

An die Klassen 6 bis 8 richtet sich „Das ist My Space“, ein Theaterstück über sexualisierte Gewalt. „Das ist ein sensibles Thema, bei dem wir Tempus fugit gerne an unsere Schulen holen würden“, meinten der Schulsozialarbeiter Wolfgang Hüttermann und der Präventionsbeauftragte Philipp Clauer aus Grenzach-Wyhlen. Hier wie bei anderen Präventionsprojekten bietet Tempus fugit die Möglichkeit einer vertiefenden Nachbearbeitung.

Das Theater verfügt über lange Finanzierungserfahrung und berät Schulen gerne, betont Recha la Dous von Tempus fugit. Mit Kathrin Böhler wurde eigens eine Stelle für die Kooperation mit Schulen besetzt.

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