Gefahren und gelaufen wird auf der neuen Holzbrücke im Grütt schon seit einigen Wochen. Gestern wurde das  wichtige Bauwerk für Pendler, Spaziergänger und Freizeitsportler offiziell durch das Regierungspräsidium (RP) für den Verkehr freigegeben.

Von Kristoff Meller

Lörrach. Heller und vor allem haltbarer als die Vorgängerin soll sie sein: Die mehr als 85 Meter lange Holzkonstruktion verbindet laut Leo Andlauer, Referatsleiter des  RP, „traditionelle Zimmermannskunst und fortschrittliches Know-how“. Für viele Lörracher ist sie aber vor allem eine wichtige Verbindung zwischen Haagen, Grütt und Innenstadt, auf die nur ungern verzichtet wurde.

Das weiß auch Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, die gestern das rund eine Million Euro teure Bauwerk, dessen Kosten zu 80 Prozent vom Bund getragen werden, gemeinsam mit Oberbürgermeister Jörg Lutz offiziell für den Rad- und Fußgängerverkehr freigab. Darum betonte Schäfer auch die schnelle Realisierung innerhalb von neun Monaten und die positive Kooperation mit der Stadt: „Es hat sich gezeigt, dass wir gut miteinander können.“
 Das Projekt sei für die Ingenieure des RP eine „reizvolle, nicht alltägliche Aufgabe“ gewesen, so Schäfer. Durchgeführt wurden die Arbeiten  mit der Spezialfirma Schmees & Lühn (Emsland), wobei die neue Brücke in sieben Einzelteilen angeliefert und im Juli von einem 500 Tonnen schweren Kran unter den interessierten Blicken zahlreicher Bürger eingehoben wurde.

Stark verbesserter Wetterschutz

Die Träger  sind aus Stahl gefertigt. Ebenso gibt es einen stark verbesserten Wetterschutz durch ein Titan-Zink-Dach sowie Schräglamellen aus Lärchenholz, an denen Regenwasser gut abfließen kann. Für die hellere Gestaltung wurden die massiven Holzstreben durch filigrane Stahlzugglieder ersetzt.  Eine Beleuchtung wird  noch nachgerüstet.

Die Nutzungsdauer ist laut RP auf mindestens 60 Jahre ausgelegt. Deutlich länger als die im Rahmen der Landesgartenschau 1983 eröffnete Vorgängerin durchgehalten hat. Bereits nach gut 30 Jahren wies sie massive Schäden auf und war nicht mehr zu retten.

Neu ist laut Lutz auch eine offizielle Fahrerlaubnis für Radfahrer. Die alte Brücke war dafür nicht freigegeben, wurde aber regelmäßig befahren. Nun werden blaue Fußgänger-Schilder mit dem Zusatz „Radfahrer frei“ angebracht.

Diskussion über Schulentwicklung  und „Hasenloch“

Lutz nutzte die Gelegenheit, die Regierungspräsidentin auf zwei weitere Themen anzusprechen, bei denen Stadt und RP derzeit in der Diskussion sind: Bei der Schulentwicklung haben sie noch nicht zueinander gefunden, gestern betonten aber beide Seiten ihre Zuversicht für eine einvernehmliche Lösung. „Die Vorlaufzeit darf aber keine 4,5 Jahre wie bei der Holzbrücke dauern“, wies Lutz auf den höheren Druck bei den Schulen hin.

 Schon einen Schritt weiter ist man beim Verkehrsknoten „Hasenloch“ (B 317/A 98/Lörrach-Mitte). Das RP hat  im Juni mit Untersuchungen des Verkehrs begonnen, die Grundlage für eine Optimierung der Anschlussstelle Lörrach-Mitte   sein werden. Lutz begrüßte die Initiative des RP am „Unfallschwerpunkt“, betonte aber: „Wir stehen gemeinsam in der Pflicht und ich hoffe, dass wir rasch vorankommen.“ Denn Lutz rechnet für die Zukunft fest mit einem Zentralklinikum im Bereich Entenbad, was den „Verkehrsdruck weiter ansteigen lassen“ werde.