Prozess: Plädoyers für Unterbringung in Psychiatrie
Lörrach (jab). Der Landgerichts-Prozess um eine Bluttat in Tumringen im letzten Sommer kommt schneller zum Ende als erwartet: Das Urteil wird nach drei Tagen Verhandlung bereits am heutigen Freitag verkündet. Ursprünglich war es für Mitte nächster Woche erwartet worden.
In ihren Schlussvorträgen haben sich gestern sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidigung dafür ausgesprochen, dass der Beschuldigte dauerhaft in einer Psychiatrie untergebracht wird. Ein Gutachten hatte zuvor bestätigt, dass der Mann zur Tatzeit aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig war.
Der damals 21-jährige Mann soll am Abend des 15. Juli 2021 im Zuge eines Streits mit einem Küchenmesser mehrfach auf den 38-jährigen Besucher seines Mitbewohners eingestochen haben. Das Opfer verstarb später im Krankenhaus. Schauplatz der Tat war ein Mehrfamilienhaus in Tumringen.
Vor dem Landgericht musste sich der Beschuldigte wegen Totschlags verantworten. Des weiteren wurden ihm Widerstand und tätlicher Angriff gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen.
Der Prozess fand als Sicherungsverfahren statt, weil die Staatsanwaltschaft davon ausging, dass der Tatverdächtige aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig ist und die Tat „im Zustand der Schuldunfähigkeit“ verübt hat. Ein normales Strafverfahren kam daher nicht in Frage.
