Ein bisher schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis und die angespannte finanzielle Situation der Stadt Lörrach lassen die Realisierung einer neuen Tram-Linie aktuell nur in sehr weiter Ferne erscheinen. Das hat Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic bei einer Bürgerinfo-Veranstaltung zur Tramstudie vor Augen geführt. „Aktuell ist das Projekt sehr schwer umsetzbar.“ Der Gemeinderat soll sich im Sommer/Herbst mit der weiteren Weichenstellung befassen – oder ein Stop-Signal setzen.
Mit der Studie sei bereits der zweite vor dem ersten Schritt erfolgt, forderte Natalie Fessmann zuerst ein Gesamtverkehrsmodell mit entsprechenden Daten ein. „So schnell die Tram-Trasse abzuschreiben, wäre ein bisschen zu schnell.“ Die IG Verkehr werde sich auch an die Optimierung der eigenen Trasse machen.
Zugleich setzt die IG auf einen Bau in Etappen, zuerst bis zum Meeraner Platz. Zudem könnten mit einem 15- statt mit einem 7,5-Minuten-Takt die Betriebskosten halbiert werden.
Außerdem steht die IG-Verkehr mit Entscheidungsgremien im Bund und Land in Kontakt, prüft damit die Fördermöglichkeiten. Ralph Jensen vom Fachbüro Obermeyer aus Karlsruhe unterstrich aber, dass für eine Förderung der volkswirtschaftliche Nutzen nachgewiesen werden müsse, hier greife eine standardisierte Bewertung. Noch sei der Nutzen angesichts des viel zu geringen Kosten-Nutzen-Verhältnisses nicht gegeben. „Wir können nur darstellen, was ist“, kann Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic keine Prognose zu künftigen Fördermöglichkeiten abgeben, wie sie auch bekundete.