Lörrach TuS Stetten nachhaltig geprägt

Die Oberbadische

Nachruf: Werner Bieg ist im Alter von 84 Jahren verstorben

Von Guido Neidinger

Lörrach. Er war eine Institution im Lörracher Sport: Jetzt ist er tot. Werner Bieg ist am Donnerstag im Alter von 84 Jahren verstorben.

26 Jahre lang führte Bieg den Allsportverein TuS Stetten. Das Turnen und der TuS Stetten gehören zur Familie Bieg wie das tägliche Brot. Vater Fritz war schon Aktiver und stellvertretender Vorsitzender. Seine Mutter stand der TuS-Frauenschaft lange vor. Und so war es selbstverständlich, dass Werner Bieg 1969 einstimmig zum Vorsitzenden gewählt wurde. Ein Amt, das er Jahrzehnte bekleiden sollte. Bieg hat wie kein Zweiter den TuS Stetten geprägt. Durch seine Art der Vereinsführung, durch die erfolgreiche Nachwuchsförderung, schrieb er Lörracher Sportgeschichte.

Als er bereits von der Bühne des Vereins abgetreten war, wurde er zweimal als Krisenmanager zurückgeholt, um den TuS vor Schaden zu bewahren.

In vielfältiger Weise wurden die Verdienste Biegs gewürdigt. Er war Ehrenmitglied des TuS Stetten und wurde im Jahr 2000 im Rahmen der Regio-Sportnacht als „Funktionär des Jahres“ ausgezeichnet.

Der TuS Stetten war für ihn neben Familie und Beruf ein wichtiger Lebensinhalt. Um so mehr betrübte es ihn, dass sich der Verein immer mehr vom Leistungssport verabschiedete. Bieg war überzeugt, dass junge Menschen, die sich vom Sport angezogen fühlen, auch Leistungsvergleiche brauchen – wie im übrigen Leben auch.

Der TuS Stetten hat mit vielen nationalen Turnerfolgen in der Vergangenheit den Namen Lörrachs bekannt gemacht. Dass vor den Olympischen Spielen in Seoul 1988 in der Lörracher Wintersbuckhalle die Olympiaqualifikation der deutschen Kunstturner stattfinden konnte, war Werner Biegs Verdienst.

Über den Sport hinaus war er dem Vereinsleben ein Leben lang verbunden. So wurde er erst im vergangenen Jahr für seine 50-jährige Mitgliedschaft in der Singgemeinschaft Lörrach geehrt.

Werner Bieg erblickte am 25. April 1933 in der Lörracher Ufhabi das Licht der Welt, wo der Vater ein Schreinergeschäft betrieb. Bei ihm ging Sohn Werner nach der Schulzeit in die Lehre, absolvierte 1957 die Meisterprüfung und übernahm 1960 das väterliche Geschäft in Stetten. Gleichzeitig gliederte er ein Bestattungsunternehmen an.

Dieses baute er mit tatkräftiger Unterstützung seiner Frau Lieselotte, die ihm vier Kinder schenkte, aus. Seine beiden Söhne übernahmen die Betriebe später.

Tochter Heidi, verheiratete Aguilar, war das bisher größte Turntalent aus dem Hause Bieg. Sie war 1975 Deutsche Meisterin im Kunstturnen und mit der deutschen Olympiamannschaft in Montreal. Ihre Tochter Felice trat in die sportlichen Fußstapfen der Mutter und machte erst in diesen Tagen Furore beim Internationalen Zirkusfestival „Young Stage“ in Basel, wo sie mehrere Preise gewann. Ihr Großvater dürfte stolz auf sie gewesen sein.  Die Trauerfeier findet am Dienstag, 23. Mai, 15 Uhr, in der Kirche St. Fridolin statt.

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