Lörrach Überwindung körperlicher Barrieren

Die Oberbadische
Nicolas Baumlin (l.) und Hansjörg Noe mit den schwingenden Tänzern aus Draht. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Ausstellung „Inspiration II“ im Dreiländermuseum: Künstler mit Behinderung ließen sich von Kunst zu eigenen Werken inspirieren

Von Gottfried Driesch Lörrach. Inspiration durch Kunstwerke und Nachschöpfung derselben mit unterschiedlichsten Materialien: Die seit Donnerstag im Hebelsaal des Dreiländermuseums ausgestellten Kunstwerke der Ausstellung „Inspiration II“ wurden ausschließlich von Menschen mit Behinderung geschaffen. Sie symbolisieren auch eine Überwindung körperlicher und sprachlicher Barrieren.

Die Begeisterung, die Hansjörg Noe bei der Gegenüberstellung der Originale und der nachempfundenen Neuschöpfungen an den Tag legte, sprang auf die Besucher der Ausstellungseröffnung über.

Die Künstler im Alter von elf bis 71 Jahren werden von der Lebenshilfe Lörrach und dem Institut Médico Educatif, Bartenheim (Frankreich) betreut. Bei einem ersten Treffen im September konnten sich die Teilnehmer ein Gemälde, eine Zeichnung oder eine Skulptur als Inspirationsquelle aus der Museumssammlung auswählen. Das Einzige, was vorgegeben war, war das Thema „Tanz und Musik“. In den darauf folgenden Wochen haben die Teilnehmer ihre Ideen und Emotionen künstlerisch völlig frei umgesetzt. Materialien und Farben waren bewusst nicht vorgegeben worden.

Die Fantasie der Künstler ist schier grenzenlos. Die elfjährige Cassandra Goeffert aus Frankreich schuf nach der Inspiration des Bildes „Farben“ von Estelle Haberthur eine Spieldose, die auf jeder Seite andere Details der Vorlage zeigt.

Hans-Dieter Oertel sieht in der Keramikflöte eines unbekannten Künstlers ein fliegendes Flugzeug. Ein besonderes Spiel mit dem Material Draht machte Nicolas Baumlin. Nach dem Linolschnitt „Tanzende“ von Christian Rohlfs formte er zwei sich zum Tanz wiegende Drahtfiguren.

Die Idee zu der Ausstellung „Inspiration II“ hatte Caroline Buffet, die neben Museumsleiter Markus Moehring die einleitenden Worte sprach. Das Projekt wurde vom Behindertenbeirat Lörrach unterstützt.

Im Herbst 2014 soll der dritte Teil der „Inspiration“ folgen. Es wird wieder eine Gelegenheit sein, Kunst gemeinsam zu entdecken, sich inspirieren zu lassen und sich auszudrücken, jenseits von sprachlichen, körperlichen oder technischen Barrieren.

Die Vernissage wurden von den Instrumentalisten der Freien Waldorfschule Schopfheim und dem Chor der Freien Waldorfschule Lörrach unter der Leitung von Michaela Hüttich und Joanna Keetman musikalisch untermalt. u  Die Ausstellung ist bis zum 26. Januar während der Öffnungszeiten des Museums zu besichtigen. Eintritt frei.

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