Lörrach Überwindung von Raum und Zeit

Die Oberbadische
Siegfried (Mike Eiche) wurde soeben entsprechend der Nibelungensage von Hagen (Karlheinz Rügamer, rechts) hinterrücks erstochen. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Aufführung: Theatergruppe Stetten präsentiert „Die Nibelungen – D‘ Revolution in Stette?“

Die Stimmung kochte im Gemeindehaus St. Fridolin: Mit häufigen Lachern und Szenenapplaus quittierten die Zuschauer im restlos ausverkauften Saal am Freitag die Premiere der Theatergruppe Stetten. Mit viel Lokalkolorit hat der Autor Thomas Winzer „Die Nibelungen – D‘ Revolution in Stette?“ auf die Bühne gebracht.

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Das Bühnenbild ist geschickt angedeutet und markierte trotzdem genau die Orte des Geschehens. Viele Anspielungen auf Stettener Begebenheiten und Geschehnisse erheitern die Zuschauer. Auch ganz Aktuelles taucht auf. So heißt es: „Endlich kommt Stetten mal in die Bild-Zeitung mit der Fridolinschule.“

Eine erste Einführung in die Stettener Familiengeschichte gibt es im Prolog zwischen dem Grossvadder (Joachim Gottschalk) und der schönen Kriemhild aus Stetten (Rahel Schepperle). Aber: „Ein bisschen Schwab im Stammbaum ist sehr schlimm.“

Die Handlung beginnt auf dem Wochenmarkt. Das Märtwiib (Felicitas Schepperle) erörtert mit Gernot (Thomas Winzer) und Giselher (Karlheinz Sterzel, zugleich der Regisseur) die Situation im Dorf. Nacheinander stoßen der Bürgermeister Gunther Ofenheusle (Rainer Lorenz), Siegfried (Mike Eiche) ein Wiiler (Marc Philipp) und ein Schwizer (Albert Schepperle) hinzu. Besonders die beiden Letztgenannten bringen durch ihren Lokalpatriotismus Spannungen in die Unterhaltung ein.

Später taucht der Revoluzzer Gustav Struve (Georg Trickes) mit seinen Getreuen Hagen (Karlheinz Rügamer) und dem aus Schwaben stammenden Kätschmann (Karlheinz Schädle) auf. Struve will überall – ob Dorf oder Stadt – seine Republik ausrufen.

Auch die Liebe spielt eine Rolle

Auch um Liebe geht es bei den Nibelungen. Siegfried verliebt sich in Kriemhild. Und der Bürgermeister Gunther bittet Siegfried, für ihn bei der Edlen Brunhild von Neuenburg zu werben. Nach einem Kampf, den Siegfried für sich entscheidet, kommt es zur Hochzeitsnacht. Völlig ausgepowert erscheinen Siegfried und der Bürgermeister wieder auf der Bühne. Nach der erfolgreichen Werbung für Gunther steht der Hochzeit von Kriemhild und Siegfried nichts mehr im Wege. Da erkundigt sich Kriemhild nach der Witwenversorgung.

Das Stück wird mit musikalischen Einlagen aufgelockert (Musik Mike Eiche und Rainer Lorenz). So intonieren der Wiiler und der Schwizer gemeinsam „Heidi“ mit modifiziertem Text.

Zum großen Finale singen alle Mitwirkenden zur besonderen Freude der Zuschauer nach der Melodie „Drink doch eine met“ der Kölner Karnevalsband „Bläck Fööss“ ein umgedichtetes Lied. Bei dessen Wiederholung setzten viele Zuschauer mit ein und klatschten im Takt.

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